Eritrea-Aktivistin Veronica Almedom will in den Nationalrat

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Wahlen 2023Eritrea-Aktivistin will für die Grünen in den Nationalrat 

Veronica Almedom will sich für Kaufkraft und in der Aussenpolitik engagieren. Sie habe gute Wahlchancen, ist sie überzeugt.

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Die 34-jährige Genferin Veronica Almedom kandidiert auf der Wirtschaftsliste der Genfer Grünen. Weil sie früher Angestellte war und heute Unternehmerin ist, bringe sie eine breite Perspektive und unterschiedliche Erfahrungen in die Politik ein, sagt sie.

Die 34-jährige Genferin Veronica Almedom kandidiert auf der Wirtschaftsliste der Genfer Grünen. Weil sie früher Angestellte war und heute Unternehmerin ist, bringe sie eine breite Perspektive und unterschiedliche Erfahrungen in die Politik ein, sagt sie.

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Almedom kam als Baby mit ihren Eltern aus Eritrea in die Schweiz. Später wurde sie als Eritrea-Aktivistin schweizweit bekannt. Sie hat eine KV-Lehre in Lausanne absolviert und dann in Genf Soziologie studiert.

Almedom kam als Baby mit ihren Eltern aus Eritrea in die Schweiz. Später wurde sie als Eritrea-Aktivistin schweizweit bekannt. Sie hat eine KV-Lehre in Lausanne absolviert und dann in Genf Soziologie studiert.

Tamedia

Darum gehts

  • Veronica Almedom (34) engagiert sich für die eritreische Diaspora.

  • Nun will die Genferin mit eritreischen Wurzeln ins nationale Parlament.

  • Sie kandidiert für die Grünen im Kanton Genf.

Sie kam 1989 mit ihren Eltern und der grossen Schwester nach Martigny VS - da war sie ein Baby. Die Familie flüchtete vor dem Bürgerkrieg, der seit Jahrzehnten in ihrer Heimat Eritrea wütete und wenige Jahre später ein Ende fand. Jetzt kandidiert Veronica Almedom (34) auf einer Liste der Genfer Grünen für den Nationalrat, im Herbst will sie ins eidgenössische Parlament einziehen. Dies bestätigt sie auf Anfrage von 20 Minuten.

Die 34-Jährige ist als Aktivistin für die Anliegen ihrer eritreischen Landsleute schweizweit bekannt. Sie hat das Information Forum Eritrea (IFE), eine Informationsplattform, gegründet, engagiert sich für die Menschenrechte von geflüchteten Eritreern, die von ihrem Heimatstaat und dessen Vertretern genötigt werden, zwei Prozent ihres Lohnes abzugeben. Auch ist sie seit 2016 Mitglied der eidgenössischen Migrationskommission.

Lehre, Studium, Unternehmertum

Nach einer KV-Lehre in Lausanne zog Veronica Almedom nach Genf, wo sie beim Wirtschaftsprüfer PwC arbeitete, danach absolvierte sie an der Universität Genf den Bachelor in Politologie und Soziologie. Heute macht sie an der Uni Zürich eine Weiterbildung in Sustainable Finance. Deutsch hat sie während eines Aufenthalts in München gelernt, aber Englisch ist ihr geläufiger, auch das Studium in Zürich ist auf Englisch.

Almedom versteht sich als Brückenbauerin: Da sie Erfahrungen als Angestellte wie auch als Unternehmerin habe, bringe sie beide Perspektiven ein, die soziale und die wirtschaftliche, sagt sie. Im Nationalrat wolle sie sich für KMU einsetzen, die das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft seien. Selber hat sie vor zweieinhalb Jahren ein Unternehmen gegründet, das IT-Lösungen für den öffentlichen Sektor anbietet.

Auch wolle sie eine junge Generation Menschen ansprechen, deren Vertrauen in den Staat und die Institutionen stärken.

Leidenschaft Tennis

In ihrer Freizeit spielt sie gern Tennis, seit sie zehn Jahre alt ist. Sie ist ab und zu in Martigny, wo ihre Eltern und einige Freunde wohnen. «Meine Wahlchancen sind gut, es ist durchaus möglich, dass ich es schaffe», glaubt sie, obwohl sie nicht auf der Hauptliste der Genfer Grünen kandidiert, sondern auf einer separaten Wirtschaftsliste.

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