Skandal im Wallis: Wahlfälscher setzten sich für Freysinger ein

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Skandal im WallisWahlfälscher setzten sich für Freysinger ein

In drei Walliser Gemeinden wurden falsche Stimmen abgegeben. Nun sickern Details aus Ermittlerkreisen durch.

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Hinterliess seinem Nachfolger offenbar ein leeres Büro: Oskar Freysinger (l.) singt die Nationalhymne an der Mitgliederversammlung der Auns, deren Vorstandsmitglied er ist. (6. Mai 2017 in Bern)

Hinterliess seinem Nachfolger offenbar ein leeres Büro: Oskar Freysinger (l.) singt die Nationalhymne an der Mitgliederversammlung der Auns, deren Vorstandsmitglied er ist. (6. Mai 2017 in Bern)

Keystone/Anthony Anex
Seine Partei hat Wahlbeschwerde eingereicht: Oskar Freysinger bei einer Medienkonferenz in Sitten. (29. September 2016)

Seine Partei hat Wahlbeschwerde eingereicht: Oskar Freysinger bei einer Medienkonferenz in Sitten. (29. September 2016)

kein Anbieter/Olivier Maire
Von der FDP verdrängt: Freysinger schwitzt während der Walliser Regierungswahlen. (5. März 2017)

Von der FDP verdrängt: Freysinger schwitzt während der Walliser Regierungswahlen. (5. März 2017)

Keystone/Olivier Maire

In Naters, Brig und Visp konnten mehrere Couverts der brieflichen Stimmabgabe mit gefälschten Wahlzetteln abgefangen werden. Die «Handvoll» Couverts enthielt laut einem Bericht des «Walliser Boten» jeweils dieselbe, auf die gleiche Art gefälschte Liste: die von Oskar Freysinger. Der SVP-Staatsrat wurde im zweiten Wahlgang im März abgewählt.

Die Übereinstimmung bei den abgefangenen Couverts ist laut der Zeitung ein klares Indiz dafür, dass auch die restlichen gefälschten Stimmen zugunsten Freysingers abgegeben wurden. In den drei Gemeinden zusammen konnten demnach rund 130 Fälschungen festgestellt werden.

Justiz angeblich kurz vor Durchbruch

Aus Ermittlerkreisen heisst es, die Suche nach dem Täter oder den Tätern sei fortgeschritten, berichtet der «Walliser Bote» weiter. Die Zeitung geht davon aus, dass sich die Beschwerde der SVP Unterwallis beim Bundesgericht damit erübrigt.

Sie fordert eine Wiederholung der Wahl. Das hatte bereits das Walliser Kantonsparlament abgelehnt mit der Begründung, die Wahlfälschung habe das Resultat nicht in entscheidender Weise beeinflusst.

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