Waldbrände: Kein Ende absehbar
Das Grossfeuer in der südspanischen Provinz Huelva vernichtete bereits mehr als 14 000 Hektar Korkeichen, Eukalyptus-Bäume und Buschland.
Die die Behörden am Donnerstag mitteilten, mussten mehrere Dörfer evakuiert werden, Hunderte Menschen verbrachten die zweite Nacht in Folge in Notquartieren. Zwei Brandherde konnten zwar eingedämmt werden, das Feuer war aber an drei Fronten weiter ausser Kontrolle und erreichte inzwischen die benachbarte Provinz Sevilla.
Flammen gestoppt
Die Feuerwalze drohte zeitweise die 5000 Einwohner zählende Ortschaft Aznalcóllar zu erreichen, die Flammen konnten aber 500 Meter vor dem Ortseingang gestoppt werden. Es sei der schlimmste Brand in Andalusien seit fünf Jahren, hiess es.
Die Feuersbrunst griff jedoch auf den Naturpark «La Pata del Caballo» über, der als «grüne Lunge» der Region gilt. Mehr als 500 Feuerwehrleute und 30 Löschflugzeuge waren im Einsatz.
Tiefere Temperaturen
Die Löscharbeiten wurden dadurch erleichtert, dass die Temperaturen zurückgingen und der Wind etwas nachliess. Am Dienstag war ein Rentner-Ehepaar in den Flammen ums Leben gekommen.
Ein weiterer Brand brach in der Nacht südlich von Madrid aus. Das Feuer vernichtete nahe der Ortschaft San Martín de la Vega mehr als 1000 Hektar Baumbestand und Gebüsch. Auch ein Naturschutzgebiet wurde in Mitleidenschaft gezogen, wie die Behörden mitteilten. Der Brand konnten aber bis zum Morgen unter Kontrolle gebracht werden.
Touristengebiete nicht gefährdet
Auf portugiesischer Seite, rund 150 Kilometer westlich, kämpfte die Feuerwehr weiter gegen einen Waldbrand bei Loulé im Hinterland der Algarve-Küste an. Touristengebiete sind zurzeit jedoch nicht gefährdet.
Bei Loulé und nördlich davon nahe Almodôvar kämpften mehr als 500 Feuerwehrleute gegen die Flammen. Zwar sorgten sinkende Temperaturen und nachlassender Wind auch dort für eine Entspannung der Lage. Beide Brände stiessen aber aufeinander und bildeten eine gemeinsame Feuerfront.
Östlich von Lissabon zerstörte ein Feuer zudem ein Kloster aus dem 15. Jahrhundert. Ursache sei vermutlich ein Kurzschluss gewesen, hiess es.
Hilfsangebot abgelehnt
Rund 1000 Feuerwehrleute waren in Portugal landesweit im Einsatz. Auf Kritik bei Umweltschützern stiess die Entscheidung der Regierung, Lösch-Helikopter aus Deutschland, Norwegen und Grossbritannien abzulehnen. Sie seien derzeit nicht notwendig, teilte das Innenministerium mit.
Die Feuerwehr hatte dagegen den Mangel an solchen Maschinen beklagt. Den Vorwurf, Portugal habe nicht die Kosten für deren Bereitstellung tragen wollen, wies die Regierung zurück.
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(sda)