Ausgetanzt: Wankdorf-Club muss seine Tore schliessen

Aktualisiert

AusgetanztWankdorf-Club muss seine Tore schliessen

Das Disco-Sterben in Bern geht weiter: Der Wankdorf-Club im Stade de Suisse schliesst. Die Verluste waren zu hoch.

von
Adrian Müller
Ausgetanzt: Der Wankdorf-Club macht am 1. September seine Türen dicht.

Ausgetanzt: Der Wankdorf-Club macht am 1. September seine Türen dicht.

Nach viereinhalb Jahren ist Schluss: Mit der Closing-Party schliesst der Wankdorf-Club am 1. September seine Türen. «Wir haben alles versucht, aber die Verluste sind nicht mehr tragbar», sagt Disco-Besitzer Fredy Wiesner zu 20 Minuten.

Grund für die Misere sei neben «horrenden» Mitzinsen die fehlende Überzeitbewilligung bis 5 Uhr. Aber auch bei den Einnahmen hapert es: Denn das im Stade de Suisse beheimatete, für 1800 Gäste ausgelegte Lokal zieht Teenager ab 16 Jahren in Scharen an, die oftmals nicht genug Umsatz bringen. «Wir konnten die Kundschaft teilweise nicht mehr selbst auswählen», sagt Geschäftsführer Yuen Gi Cham selbstkritisch. Der Zürcher ist bereits der fünfte Club-Manager seit der Eröffnung des Betriebs im 2008. «Es ist besser, jetzt einen Schlussstrich zu ziehen, als unter diesen Bedingungen weiterzumachen», so Cham. Wie es mit dem 1500 Quadratmeter grossen Lokal weitergeht, ist laut Wiesner offen. Verhandlungen mit der Besitzerin, der Grossbank UBS, über eine neue Nutzung und günstigere Mietzinsen liefen.

Thomas Berger, Präsident von Pro Nachtleben Bern, bedauert die Club-Schliessung: «Das Aus trifft vor allem die Teenager.» Für sie herrsche bereits jetzt in Bern ein massives Unterangebot an Ausgehlokalen. «Das wird sich weiter verschärfen.»

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