
Schon bald steht der halbjährliche Reifenwechsel vor der Tür. Wir geben die Tipps und Tricks für mehr Sicherheit und Klarheit.
Tipps zum ReifenwechselWann du Sommerreifen montieren solltest – und was du beachten musst
Die Temperaturen werden wärmer – Zeit für den Reifenwechsel. Doch wann sollte man wechseln? Und wohin mit den Winterreifen? Wir klären auf.
- von
- Isabelle Riederer / A&W Verlag
Der Reifenwechsel am Auto steht an. Zwar kann es in den Bergen teils noch Schnee geben. Das milde Frühlingswetter wird sich aber zunehmend durchsetzen. Zeit, die wichtigsten Fragen zum Thema Reifenwechsel zu beantworten.
Wann sollte ich Reifen wechseln?
Mit der bekannten Faustregel «von O bis O» – also von Oktober bis Ostern – machst du hierzulande nicht viel falsch. Je nachdem, wann sich der Osterhase im Jahr blicken lässt, kann man den Tausch auch von den Wetterbedingungen abhängig machen: Ist kein Frost in Sicht und die Temperaturen liegen kontinuierlich im Plusbereich, empfiehlt sich auch ein früherer Wechsel auf die Sommerbereifung.

Für den jährlichen Reifenwechsel kann man sich problemlos an die Faustregel von Oktober bis Ostern halten.
Wann wechselst du auf deine Sommerreifen?
Daheim oder beim Profi – wo die Reifen wechseln?
Lagern die Sommerreifen auf Felgen in der Garage, kann man den Wechsel selbst durchführen. Hierbei aber genau darauf achten, dass alles korrekt durchgeführt wird. Der Vorteil beim Profi: Man muss sich um nichts kümmern, in der Werkstatt werden die Sommerreifen kontrolliert, montiert und gewuchtet. Zudem werden auch die Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) neu kalibriert, was bei jedem Reifenwechsel nötig ist.

Wer will, kann die Reifen selber wechseln. Wer nicht weiss, wie das geht, sollte den Reifenwechsel unbedingt dem Profi überlassen.
Warum muss ich die Reifen überhaupt wechseln?
Winterreifen sind für sommerliche Temperaturen nicht geeignet, das liegt unter anderem an der Gummimischung und der Profilstruktur. Im Sommer haben Winterreifen einen längeren Bremsweg. Hinzu kommt eine höhere Abnutzung von Winterreifen im Sommer und der Treibstoffverbrauch steigt aufgrund des höheren Rollwiderstands.

Winterreifen haben bei sommerlichen Temperaturen und vor allem auf nasser Fahrbahn einen längeren Bremsweg.
Auswuchten oder nicht?
Wird ein Reifen neu auf eine Felge montiert, muss das Rad zwingend gewuchtet werden. Eine Unwucht erkannt man spätestens daran, dass das Lenkrad bei höheren Geschwindigkeiten spürbar vibriert oder ungewöhnliche Geräusche auftreten.

Das Auswuchten von neuen Reifen ist extrem wichtig.
Wohin mit den Winterreifen?
Hauptsache kühl, trocken und dunkel. Vor dem Einlagern sollten die Reifen gereinigt und anschliessend getrocknet werden. Den Luftdruck vor dem Einlagern um 0,5 bar gegenüber der Herstellervorgabe erhöhen. Reifen verlieren während der Lagerungszeit Luft. Kompletträder sollten mit erhöhtem Luftdruck liegend übereinander gelagert werden. Alternativ gibt es «Felgenbäume» oder Wandhalterungen. Reifen ohne Felgen hochkant stehend lagern und von Zeit zu Zeit drehen. Hast du keinen Platz, gibst du deine Winterreifen bei der Werkstatt des Vertrauens in ein Reifenhotel.

Bei der Lagerung von Reifen ist es wichtig, dass es trocken, kühl und dunkel ist. Je nachdem, ob mit oder ohne Felge werden die Reifen stehend oder liegend gelagert.
Ab wann brauche ich neue Reifen?
Laut Gesetz müssen Reifen eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern haben. Das ist aber gerade bei Geschwindigkeiten auf der Autobahn und bei Regen zu wenig. Idealerweise sollte man drei Millimeter bei Sommer- und vier Millimeter bei Winterreifen nicht unterschreiten.

Wer drei Millimeter Profiltiefe bei Sommerreifen unterschreitet, sollte neue Sommerreifen aufziehen.
Und was ist mit Ganzjahresreifen?
Wer sein Auto nur ab und zu nutzt, maximal 20’000 km pro Jahr fährt und bei Schnee und Frost sein Fahrzeug in der Garage stehen lässt, für den könnten Ganzjahresreifen eine Alternative sein. Fakt ist: Ganzjahresreifen sind ein Kompromiss. Grip und Bremsweg sind schlechter als bei Sommerreifen.

Ganzjahresreifen sind ein Kompromiss, aber immer noch besser, als mit Winterreifen durch den Sommer zu fahren.
Worauf muss ich beim Reifenkauf achten?
Am einfachsten lässt du dich beraten, welche Reifen perfekt auf das Fahrzeug und zu deinem Fahrstil passen. Wer selbst auf Reifenschau gehen will, sollte genau wissen, welche Dimensionen man benötigt. Auf der Reifenseitenwand findet man alle Informationen, darunter Reifenhöhe, Höhe-Breite-Verhältnis, Reifenbauart, Felgendurchmesser, Lastindex und Geschwindigkeitsindex. Auch die Symbole für Winterreifen (Schneeflocke) sowie M+S (Matsch + Schnee) findet man dort. Zusätzlich zur DOT-Nummer findet man auch das Produktionsdatum des Reifens. Die letzten vier Ziffern der DOT-Nummer stehen für Produktionskalenderwoche und -jahr. 2022 steht für Kalenderwoche 20, Produktionsjahr 2022.
Wie lange sind Reifen haltbar?
Der Zahn der Zeit nagt auch an Reifen. Durch Witterung und Abnutzung werden die Laufleistungen von Reifen beeinträchtigt. Grundsätzlich gilt, Sommerreifen sollten nicht älter als acht Jahre sein, Winterreifen nicht älter als sechs Jahre. Natürlich hat auch die Laufleistung einen Einfluss auf das Alter, ein Reifen mit mehr als 40’000 km auf dem Buckel sollte ausgewechselt werden.

Ein Sommerreifen sollte nicht älter als acht Jahre sein.
Was verrät das neue Reifenlabel?
Der bunte, viereckige Kleber auf jedem neuen Reifen gibt Auskunft über die Stärken des jeweiligen Sommerreifens. Es gibt drei Kategorien: Rollwiderstand/Treibstoffeffizienz, Bremsweg/Nasshaftung und externes Abrollgeräusch. Der Rollwiderstand des Reifens wird bei 80 km/h gemessen und anhand der Skala von A bis E klassifiziert. Pro Klasse erhöht sich der Treibstoffverbrauch um 0,01 bis 0,1 l pro 100 km.
Der Bremsweg auf nasser Fahrbahn wird ebenfalls bei 80 km/h gemessen und anhand der Skala von A bis E klassifiziert. Pro Klasse erhöht sich die Länge des Bremswegs jeweils um 3 bis 6 m. Die externe Geräuschemission der Reifen wird gemessen und als Dezibelangabe auf dem Reifenlabel angegeben. Zudem wird das Rollgeräusch zur besseren Vergleichbarkeit anhand einer Skala von A bis C klassifiziert.

Seit dem 1. Mai 2021 ist das neue EU-Reifenlabel im Einsatz und hilft Käuferinnen und Käufern, verschiedene Reifen einfacher miteinander zu vergleichen.
Welche Fakten über den Reifenwechsel hättest du gerne früher gewusst?