InflationWann endet die Preisexplosion? Diese Produkte sind nun wieder günstiger
Die Inflation trifft viele hart. Immerhin: Wer mit der Lupe sucht, findet ein paar wenige Produkte mit sinkenden Preisen. Doch die Teuerung dürfte nicht so schnell verschwinden.
- von
- Marcel Urech
Darum gehts
Das Leben in der Schweiz hat sich dieses Jahr stark verteuert. Gestiegen sind zum Beispiel die Preise für Nahrungsmittel wie Kaffee, Brot, Gipfeli, Joghurt, Butter, Schokoriegel und Bier. Auch Möbel, Flüge, Netflix, Benzin und Heizöl sind teurer geworden, ebenso Velos, Strom und Wohneigentum.
Wann sinkt die Teuerung endlich wieder? Um die Inflation (siehe Box) zu messen, erfasst das Bundesamt für Statistik den Landesindex der Konsumentenpreise. Er zeigt, wie stark sich die Preise für Konsumgüter verändern. Gesunken sind sie in den letzten zwei Monaten nur für ganz wenige Produkte.
So gefährlich ist Inflation
In der Slideshow siehst du, welche Waren und Dienstleistungen in den letzten zwei Monaten günstiger geworden sind.
Benzinpreis sinkt
Die neuesten Zahlen für den September zeigen, dass die Teuerung zum Teil wieder leicht abnimmt. Die Preise für den Verkehr sinken zum Beispiel gerade wieder – und das bereits seit Ende Juni.

So haben sich die Preise für den Verkehr seit Anfang Jahr entwickelt. Die Teuerungsrate ist zwar höher als die Durchschnittsteuerung (rot) in der Schweiz – seit Ende Juni geht sie allerdings wieder zurück.
Der Betrieb und Unterhalt von Autos, Motorrädern und Velos kostete im September 2,4 Prozent weniger als im Vormonat, wobei der Preis bereits im August um 3,8 Prozent sank. Auch beim Treibstoff sind die Zahlen rückläufig: Im September war Diesel 2,2 Prozent günstiger als im August, Benzin 6,1 Prozent. Auch im August sanken die Preise gegenüber Juli bereits: um 1,7 Prozent bei Diesel und um 3,9 Prozent beim Benzin.
Jetzt gibt es günstige Melonen
Die Inflation bei den Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken hat sich im September gegenüber dem Vormonat minim abgeschwächt. Gross ist die Veränderung bei den Melonen und Trauben, die gerade Saison haben: Ihr Preis sank im September gegenüber dem Vormonat um 15,3 Prozent, im August um 6,7 Prozent.

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke sind im September gegenüber dem Vormonat wieder etwas günstiger geworden. Die Teuerung liegt aber immer noch weit über der Durchschnittsteuerung (rot) in der Schweiz.
Auch die Preise für Frucht- und Gemüsesäfte sind wieder rückläufig: Im September gingen sie gegenüber August um 3,4 Prozent zurück, im August gegenüber Juli um 1,2 Prozent.
Reisen in der Nebensaison
Günstiger geworden ist auch die Parahotellerie: Im September um 12,9 Prozent, im August um 3,9 Prozent. Wer die Schweiz also in der Nebensaison bereist, profitiert von tieferen Preisen für Ferienwohnungen und Campingplätze.

Die Teuerung bei den Restaurants und Hotels ist in der Schweiz seit Ende Juli wieder rückläufig. Sie liegt unter der Durchschnittsteuerung (rot) in der Schweiz. Das dürfte mit dem Sommerende zu tun haben.
Mit dem Ende des Sommers gehen auch die Preise für Flüge wieder runter: Im September sanken sie gegenüber dem Vormonat um 10,5 Prozent, im August um 8,5 Prozent. Die Preise für Pauschalreisen ins Ausland sind ebenfalls gesunken – im September um 2,9 Prozent und im August um 5,1 Prozent.
Düstere Prognosen
Laut der Preisstatistik des Bundes gibt es in der Schweiz also fast keine Waren und Dienstleistungen, deren Preis in den letzten zwei Monaten gesunken ist. Die Prognosen sind dementsprechend düster: Das Staatssekretariat für Wirtschaft rechnet für 2022 mit drei Prozent Inflation, für 2023 mit 2,3 Prozent.
Spürst du die Inflation?
Die Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich geht davon aus, dass der Preisdruck ab Mitte 2023 deutlich nachlassen wird. Sie prognostiziert, dass die Inflationsrate in der Schweiz Ende 2023 wieder unter zwei Prozent sinkt. Dieses Jahr sollte die Inflation nicht über 3,5 Prozent steigen, so die KOF.
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