Fall Hoeness Waren es gar 500 Millionen statt bloss 20?
Die Steuer-Affäre rund um Uli Hoeness könnte eine neue Wende nehmen: Der Präsident des FC Bayern soll weit mehr Geld auf Schweizer Bankkonten versteckt haben als bislang bekannt.
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Neue Vorwürfe gegen Uli Hoeness: «Stern» berichtet über weit höhere Summen auf Schweizer Konten, als bislang bekannt.
Das Ausmass im Fall Hoeness dürfte noch grösser sein, als bisher angenommen. Der wegen Steuerhinterziehung angeklagte Präsident des FC Bayern München habe laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins «Stern» weit höhere Summen in der Schweiz versteckt gehabt als ursprünglich bekannt geworden war. In den Jahren vor 2008 sollen durchgehend mehr als 500 Millionen Franken auf dem Konto einer Schweizer Privatbank deponiert gewesen sein.
Ein Whistleblower hat über seinen Anwalt die geheimen Informationen an die Münchener Staatsanwälte weitergeleitet. Ausserdem sollen Angaben zu angeblichen Aktiengeschäften und Transaktionen auf Nummernkonten bei drei weiteren Schweizer Banken, die im Fall Hoeness eine Rolle spielen sollen, gemacht worden sein. Die Hinweise wurden an die Ermittlungsbehörden weitergeleitet.
Keiner will sich dazu äussern
Uli Hoeness hatte bisher lediglich zugegeben, bei der Vontobel-Bank hätten höchstens 15 bis 20 Millionen Euro gelegen. Dieses Geld habe er angeblich für Aktien- und Devisengeschäfte eingesetzt. Seit Juli steht er im Verdacht, die Einkünfte gegenüber dem deutschen Fiskus verschwiegen zu haben.
Die Staatsanwaltschaft München II wollte den Inhalt des Verfahrens gegenüber deutschen Medien nicht kommentieren. Auch Hoeness lehnte eine Stellungnahme ab. In der vergangenen Woche hatte die Staatsanwaltschaft nach monatelangen Ermittlungen Anklage gegen den FCB-Präsidenten und -Aufsichtsratsvorsitzenden erhoben. Das Landgericht München will nun bis Ende September über eine Zulassung der Anklage und die Eröffnung eines Hauptverfahrens entscheiden. Hoeness hatte beim Finanzamt Anfang des Jahres Selbstanzeige wegen eines nicht ordnungsgemäss deklarierten Kontos in der Schweiz erstattet.