Warnstreik: Am 27. März soll Deutschland lahmgelegt werden

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WarnstreikAm 27. März soll ganz Deutschland lahmgelegt werden

Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in Deutschland fordern mehr Lohn. Die Gewerkschaften rufen deshalb Ende März zu einem folgenreichen Warnstreik auf. 

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Die beiden Gewerkschaften Verdi und EVG rufen am 27. März zu einem flächendeckenden Warnstreik in Deutschland auf. 

Die beiden Gewerkschaften Verdi und EVG rufen am 27. März zu einem flächendeckenden Warnstreik in Deutschland auf. 

IMAGO/U. J. Alexander
Betroffen wären neben der Deutschen Bahn auch der öffentliche Personennahverkehr, die Flughäfen und die Autobahngesellschaft des Bundes.

Betroffen wären neben der Deutschen Bahn auch der öffentliche Personennahverkehr, die Flughäfen und die Autobahngesellschaft des Bundes.

IMAGO/Jürgen Ritter
Die Gewerkschaft Verdi fordert angesichts der Rekordinflation eine Lohnsteigerung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro im Monat mehr.

Die Gewerkschaft Verdi fordert angesichts der Rekordinflation eine Lohnsteigerung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro im Monat mehr.

IMAGO/snowfieldphotography

Darum gehts

  • Die deutschen Gewerkschaften Verdi und EVG wollen am 27. März in einen eintägigen Warnstreik treten, berichtet «Bild am Sonntag».

  • Zu Einschränkungen käme es dann unter anderem bei der Bahn, dem Flughafen oder die nationalen Autobahnen.

  • Verdi hat sich zu den Streikplänen bisher nicht geäussert. 

Deutschland droht einem Bericht zufolge ein flächendeckender Warnstreik im Verkehrsbereich: Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sowie die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) planen nach Informationen der «Bild am Sonntag» für den 27. März einen gemeinsamen eintägigen Warnstreik. Eine parallele Arbeitsniederlegung im Mobilitätssektor hätte weitreichende Folgen: Neben der Deutschen Bahn wären der öffentliche Personennahverkehr, die Flughäfen und die Autobahngesellschaft des Bundes betroffen.

«Wenn wir das tun, werden wir Streiks rechtzeitig ankündigen», sagte die stellvertretende EVG-Vorsitzende Cosima Ingenschay der Zeitung. «Selbstverständlich verzahnen wir uns mit Verdi», sagte die EVG-Verhandlungsführerin. «Wir möchten keinen Wettbewerb auf dem Rücken der Beschäftigten, sondern gute Löhne für alle Beschäftigten in der Mobilitätsbranche.»

Warnstreik an vier deutschen Flughäfen am 13. März

Bereits für morgen (13. März) ruft die Gewerkschaft Verdi zu ganztägigen Warnstreiks an den Flughäfen Berlin, Hamburg, Hannover und Bremen auf. Der Streikaufruf richtet sich an die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, die in der Fluggastkontrolle sowie in der Personal- und Warenkontrolle tätig sind, wie der Verdi-Landesbezirk Berlin-Brandenburg am Samstag mitteilte. Nach Angaben des Flughafenverbands ADV werden 351 Abflüge gestrichen; insgesamt müsse mit knapp 100’000 betroffenen Passagieren gerechnet werden. Der Streik beginnt Verdi zufolge in den frühen Morgenstunden des Montags und endet in den späten Nachtstunden. Es sei mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen oder Flugstreichungen zu rechnen.

Verdi stehe seit Jahren mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) in Verhandlungen, «um die Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte an Verkehrsflughäfen zu erhöhen».

Verdi fordere «für die Luftsicherheitsbeschäftigten eine angemessene Bezahlung für Arbeiten zu ungünstigen Uhrzeiten», hiess es weiter. Die Zuschläge seien seit 2006 nicht mehr verbessert worden, seit 2013 werde immer wieder über eine Erhöhung verhandelt. Die Verhandlungsrunden im vergangenen Jahr seien enttäuschend verlaufen. «Die Arbeitgeber haben bisher kein Angebot vorgelegt», kritisierte Verdi. «Sie schieben das Thema immer wieder auf die lange Bank.» (AFP)

Bahn arbeitet bereits an Notfallplänen

Verdi wollte auf Anfrage der Zeitung die Streikpläne weder bestätigen noch dementieren. Die Bahn arbeitet nach Informationen von «Bild am Sonntag» bereits an Notfallplänen für den 27. März. An dem Tag beginnt die nächste Verhandlungsrunde für die 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen. Verdi fordert angesichts der Rekordinflation eine Lohnsteigerung von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro im Monat mehr. Die EVG will zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens 650 Euro im Monat mehr. Die Bahn hat für die 180’000 Beschäftigten noch kein Angebot vorgelegt.

Am Dienstag und Mittwoch treffen sich die Parteien zu einer weiteren Tarifrunde, eine Einigung schon zu diesem Zeitpunkt wird nicht erwartet. Verdi rief für die beiden Tage Beschäftigte im Gesundheitswesen bundesweit zu Warnstreiks auf. 

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(afp/jar)

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