Wolfram im GoldbarrenWarum sich gute Fälschungen nicht lohnen
Betrüger haben Barren der Schweizer Goldraffinerie Metalor ausgebohrt und den Kern durch Wolfram ersetzt. Goldexperte Rolf Schneebeli erklärt das Phänomen.
- von
- Alex Hämmerli
Herr Schneebeli, kratzt das Bild von gestreckten Schweizer Barren am guten Ruf unseres Goldes?
Das glaube ich nicht. Auch Frankennoten oder Dollars werden immer mal wieder gefälscht, ohne dass dies einen grossen Einfluss auf die Glaubwürdigkeit hätte.
Aber der Name Schweiz gilt doch als Gütesiegel...
Das Qualitätssiegel im globalen Goldmerkt ist die LBMA Akkreditierung. Alle vier grossen Schweizer Raffinerien - Metalor, Valcambi, Argor-Heräus, PAMP - sind LBMA-zertifiziert. Sie nehmen weltweit bezüglich Quantität und Qualität eine Führungsrolle ein. Barren aus Schweizer Produktion erzielen meistens tatsächlich einen etwas höheren Preis als Barren anderer Raffinerien.
Wie kann vermieden werden, dass Barren «gestreckt» werden?
Das ist nicht einfach. «Gute» Fälschungen sind allerdings so teuer, dass sie sich kaum lohnen.
Wie kann man sicher sein, dass ein Barren «echt» ist?
Plumpe Fälschungen können relativ einfach erkannt werden. Häufig sind sie «vergoldet», d.h. innen bestehen sie aus Silber oder einem anderen Metall.
Wie kann sich der Konsument schützen?
Für den Konsumenten ist es wichtig, Gold von vertrauenswürdigen Quellen zu kaufen, auf ein Zertifikat zu bestehen und, wenn möglich, eine Sicherheitsverpackung mit integriertem Zertifikat zu wählen.