Fünf Kilo pro JahrWarum Stress Frauen dick macht
Wer immer unter Strom steht, nimmt zu. Grund dafür ist nicht nur der häufigere Griff zu schnellen Snacks - der Stress verändert auch den Stoffwechsel.
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Arbeit, Freunde, Familie und ein bisschen Zeit für sich - will man das alles unter einen Hut bekommen, bleibt häufig keine Zeit für ausgewogene Ernährung. Der Griff zum Fast Food ist quasi programmiert. Deshalb nehmen Gestresste zu. So lautet die landläufige Meinung. Doch die Gewichtszunahme hängt auch mit dem Stoffwechsel zusammen, wie Forscher der Ohio-State-Universität im Fachjournal «Biological Psychiatry» berichten.
Für die Studie befragte das Team um Janice Kiecolt-Glase 58 Frauen zu stressigen Erfahrungen am Vortag, körperlicher Aktivität und Anzeichen von Depressionen. Als Stressfaktoren nannten die Frauen vor allem Streit mit Arbeitskollegen, Freunden oder Ehepartnern, Sorgen um die Kinder oder Druck bei der Arbeit.
Testwerte vor und nach dem Essen verglichen
In einem zweiten Schritt erhielten die Teilnehmerinnen eine 930 Kilokalorien schwere Mahlzeit bestehend aus Eiern, Truthahnwürstchen, Brötchen und Sauce. Vor und nach dem Essen bestimmten die Forscher die Stoffwechselrate. Damit lässt sich ableiten, wie schnell der Körper Kalorien verbrennt. Zudem massen sie im Blut der Frauen, wie sich der Gehalt von Zucker, Fetten, Insulin und dem Stresshormon Cortisol nach dem Essen veränderte.
So lief die Studie ab. (Video: Youtube/osumedicalcenter)
Das Ergebnis war eindeutig: Standen die Teilnehmerinnen am Vortag unter Stress, verbrannten sie während sieben Stunden durchschnittlich 104 Kilokalorien weniger als gewöhnlich. Ausserdem war ihr Insulinspiegel erhöht, was sich ebenfalls auf das Gewicht auswirkt. Denn bei einem hohen Pegel wird weniger Fett als Energiequelle verbrannt und stattdessen eingelagert.
Auf ein ganzes Jahr hochgerechnet, schätzen die Wissenschaftler, könnte das bis zu fünf Kilogramm mehr Körpergewicht bedeuten. Deswegen sei es umso wichtiger, sich in stressigen Zeiten gesund zu ernähren.