Siedlungen weichen Neubauten «Was in den Städten passiert, ist unmenschlich»
In Witikon wird eine Wohnsiedlung durch teurere Neubauten ersetzt. 99 Mietparteien müssen ausziehen – viele fürchten, keine erschwingliche Wohnung zu finden. Ein trauriger Vorfall, finden viele Leserinnen und Leser.
- von
- Gabriela Graber
Darum gehts
Im Zürcher Quartier Witikon muss eine Wohnsiedlung aus den 1960er-Jahren Ersatzneubauten weichen.
Insgesamt 99 Mietparteien müssen deshalb per Ende März 2024 ihre Wohnung verlassen.
Viele der Anwohnerinnen und Anwohner der Siedlung sind verzweifelt, weil sie in ihrem Quartier keinen erschwinglichen Wohnraum mehr finden.
Viele Leserinnen und Leser ärgern sich über das, was in Witikon passiert. Die Wohnungsnot bereitet ihnen Sorgen.
Abriss und Neubau – wie schon vielen Zürcher Gebäuden zuvor droht das nun auch der Wohnsiedlung an der Witikonerstrasse 430 bis 468. 177 Wohnungen sollen vor Ort neu entstehen. Bis März 2024 müssen deshalb 99 Mietparteien ausziehen.
Viele der Bewohnerinnen und Bewohner sind verzweifelt. «Gleich nach der Kündigung habe ich mit der Wohnungssuche begonnen. Jedoch ohne Erfolg. Die hohen Mieten kann ich mir nicht leisten», sagt eine Mieterin.
«Traurig, was man mit alten Menschen tut!»
Viele Leserinnen und Leser fühlen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern mit: «Traurig, was man mit alten Menschen tut!», kommentiert User Heifrie. «Der einzige Grund für die Sanierung: noch mehr Wohnungen auf demselben Raum und noch mehr Kohle für die Eigentümer!», findet PMG@Green. «Kapitalismus vor dem Menschen, das war schon immer so leider», so onagap. Und User tommüller ergänzt: «Was in den Städten passiert, ist unmenschlich.»
Mehrere User legen den Mieterinnen und Mietern nahe, aus der Stadt zu ziehen: «Es gibt viele bezahlbare Wohnungen in der Schweiz», so etwa roland71. User Marcello25 befürchtet allerdings: «Leider werden die älteren Personen keine Wohnung mehr finden.» Und User Zauberspruch findet: «Auswandern ist meines Erachtens die einzige Chance, um auch im Alter gut und würdevoll zu leben.»
«Sollte sich darauf einstellen, dass alte Häuser saniert werden müssen»
«So ist das halt. Man sollte sich frühzeitig darauf einstellen, dass alte Häuser saniert werden müssen», findet dagegen Odermatt1. Er und andere Leserinnen versuchen, Gründe für den Ersatzneubau zu finden. User Valnes schreibt: «Das Stimmvolk hat beschlossen, dass die Ausbreitung der Bauzonen beschränkt werden soll, was eine Verdichtung des Wohnraums mit sich bringt. Der Ersatz von alten Objekten ist also raumplanerisch erwünscht.» Und User misanthrop ergänzt: «Das ist halt freie Marktwirtschaft.»
Wurde dir die Wohnung auch schon wegen eines Ersatzneubaus oder einer Leersanierung gekündigt?
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