1400 Jahre alt: Was uralte Gräber über unsere Ahnen enthüllen

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1400 Jahre altWas uralte Gräber über unsere Ahnen enthüllen

In Gräbern aus dem frühen Mittelalter fanden Zürcher Archäologen Waffen und Schmuck. Die Fundstücke zeigen, wie sich unsere Kultur entwickelte.

von
S. Russo

Fehraltorf heute: eine kleine Gemeinde im Kanton Zürich, die vielen kein Begriff ist. Anders vor 1400 Jahren. Denn das Dorf war einer der ersten Orte in der Schweiz, den die Franken, ein germanisches Volk, nach dem Zusammenbruch des Römischen Reichs in Besitz nahmen.

Das belegen 57 Gräber aus dem 6. und 7. Jahrhundert, welche Archäologen des Kantons Zürich freigelegt haben. Darin fanden sie Schwerter, Taschen mit Werkzeug sowie Schmuck aus Bronze und Gold.

«Solche Grabbeigaben sind eine einzigartige Informationsquelle, aus der wir viel über diese Zeit lernen», sagt Werner Wild, Leiter der Grabungen. «Sie verraten, woher die Bestatteten kamen und welcher sozialen Schicht sie angehörten.» Demnach lebten in Fehraltorf schon früh Angehörige der fränkischen Oberschicht und Alemannen (siehe Box).

Über die Jahrhunderte seien viele Grabstellen zerstört worden, sagt Wild. Wie viele solche Fundstücke noch ans Licht kommen würden, sei deshalb ungewiss.

«Wissen»

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Spuren unserer Vorfahren

Die Schweiz vor 1400 Jahren: Das römische Reich ist zerfallen, neue germanische Königreiche haben sich etabliert. Am mächtigsten sind die Franken. Sie bilden auch in der Schweiz die neue Oberschicht und verwalten den grössten Teil des Landes. Später wandern von Norden her auch Alemannen ein. Wo sie sich niederlassen, prägen sie Sprache und Kultur. Ihr Einfluss ist bis heute sichtbar. Am deutlichsten am «Schwyzerdütsch», das auf alemannische Wurzeln zurückgeht.

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