Toilette in Peking: WC-Papier bekommt nur, wer sein Gesicht zeigt

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Toilette in PekingWC-Papier bekommt nur, wer sein Gesicht zeigt

In einer öffentlichen Toilette in Peking wurde Software zur Gesichtserkennung installiert. So soll verhindert werden, dass Gäste Papier mitgehen lassen.

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Nachdem sein Gesicht gescannt wurde, erhält ein Mann in der öffentlichen Toilette des Parks Temple of Heaven in Peking ein Stück WC-Papier.

Nachdem sein Gesicht gescannt wurde, erhält ein Mann in der öffentlichen Toilette des Parks Temple of Heaven in Peking ein Stück WC-Papier.

AFP/Wang Zhao
Pro Person wird ein 60 Zentimeter langes Stück ausgegeben. Wer mehr braucht, hat Pech.

Pro Person wird ein 60 Zentimeter langes Stück ausgegeben. Wer mehr braucht, hat Pech.

Javier C. Hernández/New York Times
Bis dieselbe Person eine weitere Ration erhält, müsste sie neun Minuten warten.

Bis dieselbe Person eine weitere Ration erhält, müsste sie neun Minuten warten.

AFP/Wang Zhao

Im Temple of Heaven Park in der chinesischen Hauptstadt Peking steht eine der am meist frequentierten öffentlichen Toiletten. Die Besucher waren allerdings nicht nur im Park, um Tai Chi zu üben oder sich zu entspannen, berichtet die «New York Times».

In Rucksäcken und Einkaufstaschen sei reihenweise WC-Papier entwendet worden. Deshalb mussten die Behörden aktiv werden. Sie installierten einen High-Tech-Automaten, der WC-Papier nur nach einer Gesichtserkennung – die etwa drei Sekunden dauert – ausspuckt.

Technologie zur Veränderung

Jede Person erhält dann ein 60 Zentimeter langes Stück. Wer mehr braucht, hat Pech, denn bis dieselbe Person wieder Papier erhält, gibt es eine Wartezeit von neun Minuten. Nicht alle erfreuten sich an der neuen Maschine. Einige knallten ihre Fäuste auf die umgerechnet 720 Franken teure Maschine.

Andere zeigten Verständnis für die Massnahme: «Leute, die WC-Papier klauen, sind gierig», sagt der Kundendienstmitarbeiter He Zhiqiang zur NYT. Qin Gang, ein älterer Herr, der mit seiner Frau im Park spazieren ging, sagte: «Das ist eine sehr schlechte Angewohnheit, vielleicht kann Technologie ändern, wie die Menschen denken.»

Ein Manager des Parks gab an, dass es sich bei den Dieben nicht um Touristen, sondern vor allem um in der Gegend wohnhafte Leute handele. Dass nun ein Gesichtserkennungs-Automat installiert wurde, liege an der besseren Hygiene, als dies beispielsweise bei einem Fingerabdruckscanner der Fall sei.

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