«No-go-area» SchweizWEF soll 2021 wegen Corona in Singapur stattfinden
Das Weltwirtschaftsforum soll 2021 doch nicht auf dem Bürgenstock NW und in Luzern stattfinden. Laut einem Bericht wollen die Organisatoren vom «Corona-Hotspot Schweiz» nach Asien flüchten.
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Darum gehts
Die Schweiz ist weiterhin ein Corona-Hotspot.
Nun könnte auch das WEF in der Schweiz der Pandemie zum Opfer fallen.
Offenbar prüfen die Veranstalter alternative Veranstaltungsorte in anderen Ländern.
Im Fokus soll Singapur stehen.
Die Schweiz ist wegen den hohen Ansteckungszahlen international zu einem Corona-Hotspot geworden. Das hat Folgen für die Austragung des Weltwirtschaftsforums (WEF). Es soll voraussichtlich im nächsten Frühjahr im Ausland stattfinden – und zwar in Singapur. Das schreibt CH Media mit Verweis auf Insiderinformationen.
Die Schweiz sei für internationale Top-Leute zu einer Art «No-go-area» geworden. Auch die «New York Times» berichtete negativ über die Corona-Hochburg Schweiz. Daher sollen die WEF-Organisatoren jetzt nach Asien flüchten.
Doch nicht Zentralschweiz?
Seit jeher fand das WEF in Davos statt. Wegen der Pandemie wollte man das Forum in die Zentralschweiz auf den Bürgerstock und nach Luzern verlegen. Doch die hohen Corona-Zahlen scheinen diesen Plan wieder zunichte machen.
In einem Interview mit CH Media am Wochenende sagte WEF-Gründer Klaus Schwab: «Leider ist die Situation aktuell in der Schweiz diesbezüglich schwierig.» Es hänge vom weiteren Verlauf der Pandemie ab, ob das Forum in der Zentralschweiz abgehalten werden könne: «Wir beobachten die Lage laufend und werden zeitnah definitiv entscheiden.»
Laut CH Media hätten sich die Diskussionen rund um den Austragungsort des WEF in den letzten Tagen überstürzt. WEF-Teilnehmer seien besorgt und hätten Bedenken bezüglich des Austragungsortes in der Virenhochburg Europa angemeldet.
WEF darf kein Superspreader-Event werden
Der Einscheid zum Austragungsort soll spätestens bis zu Weihnachten getroffen werden. Laut dem Zeitungsbericht will Schwab den Kongress nicht nochmals nach hinten verschieben. Denn 2022 soll das WEF wieder wie üblich im Januar in Davos stattfinden.
Laut Schwab will das Forum nur dann durchführen, wenn die Sicherheit und Gesundheit der Teilnehmer sowie der Bevölkerung gewährleistet ist. Auch wolle man keine negativen Schlagzeilen riskieren. Das WEF dürfe daher unter keinen Umständen zum ultimativen Superspreader-Anlass werden. Ein solcher Vorfall könne Folgen für das WEF haben, von denen sich die Organisation nicht mehr erholen würde.
Im Mai auf dem Bürgenstock
CH Media schrieb bereits am Wochenende, dass das WEF alternative Veranstaltungsorte in Ländern prüfe, die derzeit weniger stark von der Pandemie betroffen sind. Schwab äusserte sich im Interview vom Wochenende aber nicht dazu. Geplant sei nun zwischenzeitlich gewesen, das WEF vom 17. bis zum 21. Mai auf dem Bürgenstock NW und in Luzern durchzuführen.
Mit Material der SDA
500 statt 3000 Gäste
In der 50-jährigen WEF-Geschichte fand das Elite-Treffen erst einmal ausserhalb der Schweiz statt. Die Veranstaltung war wegen der Terroranschläge vom 11. September 2001 und angekündigter Demonstrationen von Globalisierungsgegnern 2002 von Davos nach New York verlegt worden. Laut WEF-Gründer Klaus Schwab sollen an dem Treffen statt wie bisher gegen 3000 nur 500 bis 1200 Gäste teilnehmen. Eine Einladung erhalten soll auch der neugewählte US-Präsident Joe Biden. Dieser war bisher zweimal als Vizepräsident in Davos aufgetreten. Auch als Abgeordneter des Senats besuchte er mehrmals den Anlass.