Wef: Ulrich Schlüer blitzte mit Minarett-Initiative ab
Am zweiten
Tag des Wef kämpften
gestern Al Gore und
Bono fürs Klima.
Ulrich Schlüer wehrte
sich am Open Forum für
die Minarett-Initiative.
Während Bundespräsident Pascal Couchepin und Wirtschaftsministerin Doris Leuthard einen wahren Gesprächs-marathon absolvierten, verteidigte der abgewählte SVP-Nationalrat Ulrich Schlüer seinen Kampf gegen Minarette. Sie seien Symbole einer Religion mit einem Rechtssystem – der Scharia – das die Rechte der Schweiz bedrohe. Er überzeugte damit aber keinen der anderen Teilnehmer – auch nicht die Christen unter ihnen.
Die Initiative versuche ein Nicht-Problem zu lösen, meinte etwa Andreas Kley, Dozent für Verfassungsrecht an der Uni Zürich. Ingrid Mattson, Präsidentin der Islamischen Gesellschaft Nordamerikas, zeigte Schlüer dann indirekt auf, dass sein Wissen über den Islam relativ gering ist. Es gebe nicht einfach einen Islam, und auch die Scharia sei sehr stark interpretierbar und flexibel. Dies unterstrich auch der ehemalige Präsident des Iran, Mohammed Chatami und fügte an: «Das Problem sind nicht der Islam und die Religionen an sich; das Problem sind die Extremisten.» Denen müsse man das Wasser abgraben.
Einen anderen Kampf fochten Friedensnobelpreisträger Al Gore und Bono aus: Sie riefen gestern die Weltgemeinschaft dazu auf, sich mit ganzer Kraft dem Klimawandel zu widmen. Wichtig sei, dass die ärmsten Länder dabei unterstützt würden.
cde/sda