SRF: Bombendrohung wegen Kommentar-Ausfall

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LuzernRentner mit Kommentar an Ski-WM unzufrieden – Bombendrohung gegen SRF-Studio

Während des Slaloms der Männer in Courchevel (F) fällt der Kommentar länger aus. Darüber enerviert sich ein Rentner so stark, dass er dem SRF mit einer Bombe droht. Dafür wurde er nun verurteilt. 

Lucas OreIIano
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Lucas OreIIano
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Das Studio von SRF in Luzern erhielt während der Ski-WM in Courchevel eine Bombendrohung.

Das Studio von SRF in Luzern erhielt während der Ski-WM in Courchevel eine Bombendrohung.

20min/ore
Ein Rentner war wütend geworden, weil der Kommentar während des Männer-Slaloms länger ausgefallen war. 

Ein Rentner war wütend geworden, weil der Kommentar während des Männer-Slaloms länger ausgefallen war. 

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Für sein Telefonat wurde der Rentner nun verurteilt. Er habe mit seinem Anruf versucht, die SRF-Mitarbeitenden in Schrecken zu versetzen, was ihm allerdings nicht gelungen sei. Er wurde deshalb wegen der versuchten Schreckung der Bevölkerung zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt – bei einer Probezeit von zwei Jahren. Definitiv bezahlen muss er 580 Franken; davon sind 100 Franken Busse und 480 Franken Verfahrenskosten. 

Für sein Telefonat wurde der Rentner nun verurteilt. Er habe mit seinem Anruf versucht, die SRF-Mitarbeitenden in Schrecken zu versetzen, was ihm allerdings nicht gelungen sei. Er wurde deshalb wegen der versuchten Schreckung der Bevölkerung zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt – bei einer Probezeit von zwei Jahren. Definitiv bezahlen muss er 580 Franken; davon sind 100 Franken Busse und 480 Franken Verfahrenskosten. 

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Darum gehts

  • Weil beim Slalom der Männer an der Ski-WM in Courchevel der Kommentar länger ausfällt, rastet ein Mann aus.

  • Er ruft im SRF-Studio in Luzern an und droht mit einer Bombe.

  • Später entschuldigt er sich. Das SRF zieht daraufhin mehrere Strafanträge zurück. 

  • Nun wurde er aber wegen der versuchten Schreckung der Bevölkerung verurteilt.

Ein Mann aus dem Kanton Luzern schaut am 19. Februar 2023 den Abschluss der WM in Courchevel (F) und sieht den Norweger Henrik Kristoffersen im Slalom vor dem sensationellen Griechen AJ Ginnis zu Gold fahren. Zu seinem grossen Ärger fällt während des zweiten Laufes allerdings längere Zeit der Kommentar aus.

Der Mann wird wütend. Er nimmt das Telefon zur Hand und ruft das SRF-Studio Zentralschweiz in Luzern an. Wie aus einem Strafbefehl der Luzerner Staatsanwaltschaft hervorgeht, droht er der Mitarbeiterin, die seinen Anruf entgegennimmt, dass er eine Bombe ins Studio werfen werde. 

Verurteilt wegen versuchter Schreckung der Bevölkerung

Für sein Telefonat musste der Rentner laut Strafbefehl für einen Tag in Polizeihaft. Nun wurde er verurteilt. Er habe mit seinem Anruf versucht, die SRF-Mitarbeitenden in Schrecken zu versetzen, was ihm allerdings nicht gelungen sei, argumentiert die Staatsanwaltschaft.

Er wurde deshalb wegen der versuchten Schreckung der Bevölkerung zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt – bei einer Probezeit von zwei Jahren. Definitiv bezahlen muss er 580 Franken; davon sind 100 Franken Busse und 480 Franken Verfahrenskosten. 

Wie aus dem Strafbefehl ebenfalls hervorgeht, war der Mann auch wegen Drohung und Beschimpfung angezeigt worden. Diese Strafanträge wurden aber am 2. März zurückgezogen. 

SRF zieht Anzeigen zurück

«Dieser Vorfall ist für SRF erledigt», sagt Daniel Knoll, Stabsleiter Direktion SRF, auf Anfrage von 20 Minuten. «Die Drohung des offenbar Verurteilten hatte die für die Redaktion tolerierbare Schwelle überschritten, weshalb die Polizei eingeschaltet wurde.»

Die Ermittlungen der Polizei hätten aber ergeben, dass von dem später Verurteilten keine Gefahr ausgehe. «Zwischenzeitlich hinterlegte Strafanzeigen gegen ihn wurden seitens SRF daraufhin sofort zurückgezogen», sagt Knoll weiter. «Die Staatsanwaltschaft brachte den Fall von sich aus jedoch vor Gericht.» 

Der Grund dafür ist, dass laut dem Schweizerischen Strafgesetzbuch (StGB) sowohl Drohung als auch Beschimpfung Antragsdelikte sind. Schreckung der Bevölkerung ist dagegen ein Offizialdelikt und muss von Amtes wegen verfolgt werden.

Rentner entschuldigt sich

Der Mann hat sich laut Knoll inzwischen schriftlich entschuldigt, er sei zuvor und danach SRF gegenüber nicht bzw. nicht mehr auffällig geworden. Der Kommentarausfall während der Ski-Übertragung aus Courchevel sei nicht im Einflussbereich von SRF gelegen.

«Bei SRF wird grundsätzlich jede Drohung ernst genommen», sagt Knoll. «Die betroffenen Mitarbeitenden haben vorbildlich reagiert. Drohungen sind ein leider tendenziell zunehmendes Thema und kommen bei SRF mehrmals jährlich vor.» 

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