Albino-Reh: Weisser Rehbock von Mercedes überfahren

Aktualisiert

Albino-RehWeisser Rehbock von Mercedes überfahren

Erst im Dezember wurde bekannt, dass zwischen Basel und Weil am Rhein (D) ein Albino-Rehbock lebt. Jetzt ist er gestorben. Nicht die Flinte, sondern der Wildwechsel besiegelte sein Schicksal.

von
obr
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In den Langen Erlen bei Basel soll ein weisses Reh leben, berichtete 20 Minuten im Dezember 2019. Fotos davon gab es zum damaligen Zeitpunkt noch nicht.

In den Langen Erlen bei Basel soll ein weisses Reh leben, berichtete 20 Minuten im Dezember 2019. Fotos davon gab es zum damaligen Zeitpunkt noch nicht.

Leser-Reporter
20 Minuten wurde in der Folge ein Video-Beweis zugespielt. Auf Facebook ist nun zu erfahren, dass der Rehbock überfahren wurde. Dieses Bild stammt vom Urheber des Posts.

20 Minuten wurde in der Folge ein Video-Beweis zugespielt. Auf Facebook ist nun zu erfahren, dass der Rehbock überfahren wurde. Dieses Bild stammt vom Urheber des Posts.

Leser-Reporter
Jörg Kiefer, Polizeisprecher des Landkreises Lörrach, bestätigt auf Anfrage den Wildunfall: «Tatsächlich. Meine Kollegen fügten ihrem Eintrag Samstagnacht in Klammer an, dass es sich um ein Albino-Reh gehandelt habe.»

Jörg Kiefer, Polizeisprecher des Landkreises Lörrach, bestätigt auf Anfrage den Wildunfall: «Tatsächlich. Meine Kollegen fügten ihrem Eintrag Samstagnacht in Klammer an, dass es sich um ein Albino-Reh gehandelt habe.»

Facebook

Über Facebook machte vergangenen Dezember das Gerücht die Runde, in den Langen Erlen, einem Naherholungsgebiet zwischen Basel, Riehen und Weil am Rhein, lebe ein weisses Reh. 20 Minuten wurde in der Folge der Beweis zugespielt: Ein Leser filmte das Tier bereits vor einem Jahr im deutschen Teil des Landschaftsparks Wiese. Jetzt ist das Tier tot, es wurde am 7. März überfahren.

«Zur Info: Der weisse Rehbock wurde in der Nacht auf Samstag um 3.30 Uhr bei der Feuerwache in Weil am Rhein überfahren», schrieb ein Mitglied einer Weiler Facebookgruppe. Jörg Kiefer, Polizeisprecher des Landkreises Lörrach, bestätigt auf Anfrage den Wildunfall: «Tatsächlich. Meine Kollegen fügten ihrem Eintrag Samstagnacht in Klammer an, dass es sich um ein Albino-Reh gehandelt hat.»

Trotz seines Äusseren wurde der Albino-Rehbock also nicht von einem natürlichen Feind getötet, «sondern von einem Mercedes», wie Kiefer präzisiert. «Das Tier erlitt bei der Kollision schwere Verletzungen», führt er aus. «Die Polizeimitarbeitenden mussten den Bock mit einem Schuss von seinem Leiden erlösen.»

Ranger: «Schon ein spezielles Tier»

Schliesslich habe der hinzugerufene Jagdpächter das Reh mitgenommen. Yannick Bucher, Ranger im Landschaftspark Wiese, weiss bereits seit Samstagmorgen, dass der weisse Rehbock umgekommen ist. «Das ist natürlich extrem schade», sagt er auf Anfrage von 20 Minuten. «Primär für das Tier selbst. Dann aber auch, weil es für uns schon ein spezielles Tier war.»

Seit die Ranger im März 2019 ihre Arbeit aufgenommen haben, hätten sie Kenntnis von diesem Reh gehabt. «Wir versuchten ihn auch ein wenig zu schonen, damit er nicht durch Fotografen gestört wird», sagt er. «Wir hielten ihn quasi unter Verschluss», fügt er schmunzelnd an.

Hier springt ein weisses Reh durch das Bild

Gerüchte, es lebe ein weisses Reh in einem Basler Wald machten die Runde. Nun ist ein Video des speziellen Tieres aufgetaucht.
(Video: 20 Minuten)

Mitte Dezember wurde das Reh unweit von Riehen gesichtet. (Video: Leser-Reporter)

Guter Lebensraum

Aus früheren Beobachtungen weiss Bucher aber, das Tier war älter als drei Jahre. «Abgesehen von der Strasse hatte er einen guten Lebensraum im Naturschutzgebiet zwischen den Siedlungsgrenzen», sagt er. «Hier gibt es viele Rehe.»

Und hier liege vielleicht der Grund, weshalb er den weissen Rehbock in letzter Zeit mehrfach an den Siedlungsgrenzen und nahe bei der Strasse gesehen habe: «Im Frühling werden die Böcke zu Einzelgängern und verteidigen ihr Revier.» Möglich also, dass das eher schmächtige Tier von Artgenossen davongejagt worden sei.

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