Hunde aus dem Osten: Welpen zu Hunderten geschmuggelt

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Hunde aus dem OstenWelpen zu Hunderten geschmuggelt

Der Schweizer Zoll hat 230 Fälle von illegalem Welpenhandel aufgedeckt – betroffen sind vor allem Chihuahuas.

Maja Sommerhalder
von
Maja Sommerhalder
Die meisten der geschmuggelten Vierbeiner aus Osteuropa waren Chihuahuas.

Die meisten der geschmuggelten Vierbeiner aus Osteuropa waren Chihuahuas.

Es ist einer der grössten Fälle von illegalem Hundehandel, den die Schweizer Zollfahnder je aufgeklärt haben – in Zusammenarbeit mit der ­Zürcher Polizei: Schmuggler brachten 230 Welpen – hauptsächlich Chihuahuas – aus Osteuropa in die Schweiz. 130 davon wurden von einer ungarischen Händlerin über unbesetzte Grenzübergänge im Kanton St. Gallen eingeführt.

Obwohl die Hunde weder geimpft waren, noch tierärztliche Zeugnisse hatten, ­erzielte die Ungarin einen ­Verkauferlös von über 100 000 Franken. Sie muss nun mit einer saftigen Busse rechnen. Dies blüht auch den Zwischenhändlern, die einen Teil der Tiere ohne Bewilligung für etwa 850 Franken an Private weiterverkauft haben – ein Chihuahua aus einer seriösen Schweizer Zucht kostet etwa 2500 Franken.

Die Hündchen waren im ­letzten Jahr die meistgekaufte Rasse in der Schweiz, wie ­Denise Delley, Geschäftsführerin der Haustier-Datenbank Anis, sagt: «Seit Promis wie Paris Hilton Chihuahuas in ihrer Handtasche herumtragen, sind sie beliebt wie nie.» Doch mit dieser Beliebtheit habe auch der illegale Handel enorm zugenommen.

Oft werden die Hunde zu Schleuderpreisen übers Internet gekauft. Ein gefährlicher Trend, warnt Delley: «Die Welpen aus Osteuropa wuchsen oft unter miserablen Bedingungen auf und wurden viel zu früh von ihrer Mutter weggerissen.» Deshalb hätten sie oft Krank­heiten oder verhielten sich abnorm: «Meistens muss man dann mehr Geld für den Tierarzt ausgeben, als ein Hund aus einer seriösen Zucht gekostet hätte.»

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