Wer das liest ist gut

Aktualisiert

Wer das liest ist gut

Jeder sechste Erwachsene in der Schweiz hat Mühe mit Lesen. Erstaunlich: Frauen können nicht nur schlechter rechnen, sondern auch schlechter lesen als Männer.

Rund 800000 Personen können laut der Publikation «Lesen und Rechnen im Alltag» des Bundesamtes für Statistik nicht gut genug lesen, um einen einfachen Text zu verstehen.

Dies entspricht einem Anteil von 16 Prozent aller 16- bis 65-Jährigen. Rund acht Prozent der gleichen Altersgruppe können sich zudem nicht in der Sprache des Ortes ausdrücken, in dem sie leben.

Die Frauen schneiden beim Lesen schlechter ab: «Es ist erstaunlich, dass die Frauen in der Schweiz auch bei den Lesekompetenzen hinter den Männern zurückliegen», so Emanuel von Erlach vom Bundesamt für Statistik. In den meisten anderen Ländern lägen die Frauen beim Lesen nämlich vorn.

«Hauptgrund dafür ist, dass die Schweizer Frauen sich über Jahre schlechter ausgebildet haben als die Männer», erklärt Von Erlach. Doch auch die oft niedrigere Stellung der Frauen im Beruf trage dazu bei.

Die im Verlaufe der letzten fünf Jahre Eingewanderten sind zudem meist viel besser qualifiziert als Immigranten, die schon länger hier wohnen. Das generelle Abschneiden der Neueingewanderten ist unter anderem aufgrund der Mehrsprachigkeit gar gleich gut wie jenes der in der Schweiz Geborenen.

Nico Menzato

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