Wechselkurse: Wer die Parkuhr mit Euro füttert, wird abgezockt

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WechselkurseWer die Parkuhr mit Euro füttert, wird abgezockt

Ob beim Parkieren oder im Supermarkt – überall sind Euro willkommen. Doch die Wechselkurse sind teils haarsträubend.

Roman Hodel
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Roman Hodel

Das ist noch Service: Park­uhren in der Stadt Zürich schlucken auch Euromünzen. Nur ist der Wechselkurs grottenschlecht – 1 Euro ergibt gerade mal 1.25 Franken. Zum Vergleich: Der Tageskurs lag gestern bei einem Wert von 1.51. «Die Möglichkeit, mit Euro zu bezahlen, bedeutet für uns einen grossen Mehraufwand», sagt Heiko Ciceri, Sprecher der Dienstabteilung Verkehr. Man müsse die Uhren programmieren sowie die Münzen trennen und auf die Bank bringen. «Mit der Differenz decken wir die Unkosten, zumal es ein Goodwill-Angebot unsererseits ist.»

Auch wer bei Coop mit ­Euro bezahlt, fährt schlechter: Wechselkurs derzeit 1.47. Der Grossverteiler erklärt dies mit dem «grösseren logistischen» Aufwand. «Dafür verrechnen wir im Gegensatz zur Bank keine Spesen», so Sprecherin Karin Lasen.

Trotzdem sind solche Wechselkurse für die Kon­sumentenschutz-Stiftung ein Ärgernis: «Es ist unerhört, denn der Zusatzaufwand ist minim, da die Abrechnungen ja automatisiert sind», sagt Geschäftsleiterin Sara Stalder. Dass es auch anders geht, beweist etwa das privat ­betriebene Parkhaus Gessner­allee: Egal ob Münzen oder ­Noten – 1 Euro wird aktuell mit 1.50 Franken gerechnet. «Wir verstehen dies als Dienstleistung, wollen ja nichts daran verdienen», sagt Geschäftsführer Andreas Zürcher.

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