Velodemo ZürichPolizei wird mit «Pfui»-Rufen und Pfeifkonzert eingedeckt
Am heutigen Freitag rollt die Critical Mass wieder durch Zürich. Weil keine Bewilligung eingeholt wurde, warnte die Stadtpolizei Zürich deshalb. 20 Minuten berichtet live vor Ort.
- von
- Newsdesk
Video: 20min
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Ruhige Fahrt durch Wipkingen
Die Critical Mass fährt ruhig durch Wipkingen. Die Polizei scheint nicht mehr einzugreifen. Die Gruppe löst sich langsam auf.

Critical Mass fährt weiter
Die Critical Mass ist noch immer unterwegs. Jetzt wieder im Kreis 4.

Polizei wird ausgepfiffen
Mittlerweile ist die Velo-Demo auf über 1000 Teilnehmende angewachsen. Die Polizei greift punktuell ein, was die Velofahrerinnen und Velofahrer mit einem Pfeifkonzert und «Pfui»-Rufen quittieren.
FDP kritisiert Grüne
«Anfang Juli hat der Statthalter unmissverständlich festgehalten, dass die Critical Mass der Bewilligungspflicht unterliegt und gegen eine unbewilligte Durchführung polizeiliche Massnahmen zu ergreifen sind», schreibt die FDP der Stadt Zürich am Freitagabend. Dass eine solche Veranstaltung ordentlich und «ohne die massiven, stundenlangen Einschränkungen insbesondere des öffentlichen Verkehrs» möglich sei, zeige der seit Jahren regelmässig stattfindende Monday Nightskate.
«Dank der freisinnigen Intervention beim Statthalter konnte diesmal der Betrieb der VBZ im Feierabendverkehr aufrecht erhalten werden. Im Gegensatz zu früheren Durchführungen der Critical Mass rollten Tram und Bus ohne massive Störungen durch die Stadt Zürich», so die Partei weiter, die die zuständige Stadträtin Karin Rykart (Grüne) kritisiert.
Dass ihre Partei die rechtswidrige Durchführung der Critical Mass weiterhin per Medienmitteilung unterstütze, müsse innerhalb der Grünen Partei der Stadt Zürich aufgearbeitet werden, fordert die FDP der Stadt Zürich. Es gehe nicht an, dass «Toleranz und Verhältnismässigkeit weiterhin mit Willkür zugunsten der eigenen Klientel und Rücksichtslosigkeit gegenüber anderen Verkehrsteilnehmenden verwechselt werden.»
Polizei kontrolliert weitere Teilnehmende
In der Nähe der Schmiede Wiedikon kontrolliert die Polizei erneut mehrere Teilnehmende.

«Wenn Sie die ganze Route fahren, werden Sie verzeigt»
Auch die mitfahrenden Reporter von 20 Minuten wurden mehrmals kontrolliert. «Wenn Sie die ganze Route mitfahren, gelten Sie auch als Teilnehmer und werden verzeigt», wurde ihnen mitgeteilt.
Erneute Polizeikontrolle
An der Selnaustrasse kontrolliert die Polizei erneut einige Teilnehmende der Critical Mass.

Grossteil fährt weiter
Der Grossteil der Critical Mass fährt jedoch friedlich weiter.

Polizei kontrolliert mehrere Velofahrer
Beim Schulhaus Feldstrasse hält die Polizei mehrere Velofahrer und -fahrerinnen an und fordert sie auf, sich auszuweisen.


Polizei filmt Velofahrer
Einsatzkräfte der Polizei filmen die Teilnehmenden der Critical Mass.

Auch die VBZ sind vertreten
Auch ein Angestellter der VBZ fährt mit.

Critical Mass wächst
Es kommen weitere Velofahrer und -fahrerinnen hinzu. An der Langstrasse staut sich die Gruppe bis zum Limmatplatz.

Friedliche Atmosphäre
Rund 250 Velofahrerinnen und Velofahrer ignorieren das Demo-Verbot. Es herrscht eine friedliche Atmosphäre. Die Polizei greift nicht ein sondern fährt mit.

Gruppen halten bei Rotlichtern an
Die Gruppen halten bei den Rotlichtern bisher konsequent an. Der Individualverkehr oder der ÖV wurde bis jetzt nicht gestört.

«Verlassen Sie die Örtlichkeit»
Die Demo sei illegal und werde von der Polizei nicht toleriert, heisst es in einer Durchsage. «Wir bitten Sie, die Örtlichkeit zu verlassen», so die Polizei.
Video: 20min
Zwei Kollegen aus Bern sind extra angereist
Zwei Kollegen aus Bern sind extra für die Critical Mass nach Zürich gekommen. «Ich bin hier, um die Zürcher Velofahrenden zu supporten», sagt der 28-Jährige. Dass es jetzt eine Bewilligung dafür braucht und die Polizei mit Anzeigen droht, sei «völlig daneben».
Sein Kollege stimmt ihm zu: «Es ist nicht der schwarze Block oder Hooligans, die hier dabei sind, sondern eine völlig friedliche und diverse Gruppe, die sich für mehr Velowege und mehr Rücksichtnahme für Velofahrende ausspricht», sagt der 36-Jährige. Dass diese Gruppe jetzt «in die Illegalität gezwungen» werde, sei «komplett am Ziel vorbeigeschossen».
Die Polizei ist vor Ort
Die Polizei zeigt am Bürkliplatz Präsenz und lässt die Critical-Mass-Teilnehmenden wissen, dass die Demonstration unbewilligt ist. Zurzeit haben sich aber erst ein paar wenige Velofahrerinnen und Velofahrer versammelt.

Wie die Stadtpolizei Zürich nun am Mittwoch auf Twitter mitteilte, hat die Critical Mass keine Bewilligung für den 28. Juli eingeholt. «Die Teilnehmenden müssen mit Verzeigungen rechnen», führt die Polizei aus.
Das Zürcher Statthalteramt hat Anfang Juli ein Machtwort gesprochen und verfügt, dass die Critical Mass der Bewilligungspflicht unterliegt. «Wird für die Demonstration am 28. Juli keine Bewilligung eingeholt, ist sie illegal. Das heisst: Die Demonstrierenden machen sich bei einer Teilnahme strafbar», sagte Polizeikommandant Beat Oppliger an einer Medienkonferenz am 12. Juli.
Velofahrende bräuchten für die heute stattfindende Critical Mass also eine Bewilligung. Obwohl diese nicht vorliegt, wurde im Vorfeld online zur Teilnahme an der Demo aufgerufen.

Critical Mass in Zürich am 25.6.2021.