MDMA, Koks und Co. Wer seine Drogen testen lässt, konsumiert weniger
In Clubs oder bei Beratungsstellen können Drogen wie Kokain oder MDMA/Ecstasy überprüft werden. Jährlich werden in der Schweiz rund 4000 Proben getestet – mit einem positiven Effekt.
- von
- Lea Gnos
Darum gehts
Konsumenten können in der Schweiz ihre Drogen überüfen lassen.
Diese Drogen-Tests haben laut BAG-Studie einen positiven Effekt auf das Konsumverhalten.
Todesfälle könnten dank Drug-Checking verhindert werden.
Wer sich beim Dealer auf dem Schwarzmarkt mit Pillen unbekannter Qualität eingedeckt hat, kann seinen Stoff auf die genaue Zusammensetzung testen lassen. In Städten wie Basel, Bern, Genf, Luzern oder Zürich können kleine Mengen von Drogen anonym bei einer Beratungsstelle zur Analyse abgegeben werden. Diese sogenannten Drug-Checking-Angebote werden auch in gewissen Clubs oder bei Festivals angeboten.
Die Drug-Checkings haben laut einer Studie, die das BAG bei Interface und der Fachhochschule Nordwestschweiz in Auftrag gegeben hat, einen positiven Effekt. Nutzerinnen und Nutzer könnten so für einen weniger riskanten Konsum von Drogen sensibilisiert werden.
Zusätzlich zu einer Rückmeldung zu den Substanzen werde auch ein professionelles Beratungsgespräch mit den Betroffenen geführt, heisst es in einer Mitteilung.
9 von 10 konsumieren nicht mehr
In Extremfällen könnten diese Angebote sogar Todesfälle verhindern. Zudem ermöglichten sie, die schwer zu erreichenden Zielgruppe der Gelegenheitsdrogenkonsumierenden zu informieren.
So gaben neun von zehn im Rahmen der Studie befragten Personen an, nach dem Erhalt einer Substanzwarnung weniger oder gar nicht von den getesteten Drogen mehr konsumiert zu haben.
Jährlich werden in der Schweiz rund 4000 Proben getestet, hauptsächlich Kokain, MDMA/Ecstasy und Amphetamin. In mehr als der Hälfte der Fälle zeigt die getestete Probe eine erhöhte Gefahr für den Konsumenten oder die Konsumentin auf. Die Schweiz war bereits ab den 90er-Jahren eines der ersten Länder, das solche Angebote bereitstellte.
Die wichtigsten Substanzwarnungen werden auch online und insbesondere auf der Website infodrog.ch verbreitet.
Hast du oder hat jemand, den du kennst, ein Problem mit illegalen Drogen?
Hier findest du Hilfe:
Sucht Schweiz, Tel. 0800 104 104
Hilfe bei Vergiftungen, Tel. 145
Safezone.ch, Onlineberatung
Feel-ok, Informationen für Jugendliche
Infodrog, Informationen und Substanzwarnungen