Licht schuld?: Wer vorm TV einschläft, nimmt schneller zu

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Licht schuld?Wer vorm TV einschläft, nimmt schneller zu

Dass es nicht ratsam ist, zu viel Zeit vor dem Fernseher zu verbringen, ist klar. Nun liefern Forscher ein weiteres Argument, dies nicht zu tun.

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Guter Schlaf ist keine Hexerei und muss auch nicht viel Geld kosten. Denn schon kleine Kniffe können Grosses bewirken – eine Übersicht. (Video: Wibbitz)

So gut wie jeder dürfte schon einmal erlebt haben, dass die Müdigkeit einen übermannt, noch bevor der Film zu Ende ist. Schlimm ist das nicht. Schliesslich kann man heutzutage das Verpasste dank der Replayfunktion und Video-on-Demand-Diensten nachholen.

Doch laut US-Forschern sollten vor allem Frauen schauen, dass das nicht zu oft passiert. Denn das Schlafen bei laufendem TV hat unschöne Nebenwirkungen, wie das Team des US-National Institute of Environmental Health Sciences (NIEHS) im Fachjournal «Jama» schreibt: Es könnte zu Übergewicht führen.

Wer mit Licht schläft, ist dicker

Für die Studie haben die Forscher während sechs Jahren insgesamt rund 44'000 gesunde Frauen zwischen 35 und 74 Jahren zu ihren Schlafgewohnheiten befragt.

Dabei kam heraus, dass über ein Drittel der Teilnehmerinnen mit Licht im Raum einschläft. Beinahe so viele liessen regelmässig ausserhalb des Schlafzimmers Licht brennen, beispielsweise im Flur. Weitere knapp 5000 Frauen gaben an, für gewöhnlich bei laufendem Fernseher oder komplett brennendem Licht zu schlafen.

Der Abgleich der Antworten mit den Anzeigen auf den Waagen der teilnehmenden Damen zeigte, dass ein laufender Fernseher oder eine andere Lichtquelle im Schlafzimmer die Wahrscheinlichkeit erhöht, zuzunehmen. Fünf Jahre nach Beginn der Studie hatten die betreffenden Frauen deutlich mehr auf den Hüften als diejenigen, die im Dunkeln nächtigten.

Möglicherweise beeinflusst das nächtliche Flackern von der Mattscheibe den Stoffwechsel – und begünstigt so eine Gewichtszunahme.

Offene Fragen

So eindeutig, wie das Ergebnis auf den ersten Blick erscheint, ist es aber nicht. Denn die Forscher wissen nicht, wie die Frauen sich während des gesamten Studienzeitraums konkret ernährten, ob sie viel Sport oder gar keinen trieben und auch nicht, wie lange sie jeweils schliefen. Die Angaben stammten allesamt von den Teilnehmerinnen, ohne dass sie überprüft werden konnten.

Demnach ist nicht belegt, ob, wie und in welchem Masse nächtliches Licht zu Fettleibigkeit führt. Dennoch ist sich das Team um Yong-Moon Park sicher: «Das Abschalten des Lichts vor dem Schlafengehen könnte die Wahrscheinlichkeit verringern, dass Frauen übergewichtig werden.» Gleiches, so vermuten die Forscher, dürfte auch für Männer gelten.

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