
Dürfen die Autos bleiben, wenn das Laden beendet ist? Die Experten klären auf.
Elektroauto-ParkplätzeWerden Ladeplatz-Blockierer gebüsst?
In Zeiten von immer mehr Elektroautos taucht ein bisher unbekanntes Problem auf: E-Autos, die nach dem Laden ewig Ladeplätze blockieren. Leserin Claudine ärgert sich darüber. Wie sind die Regeln?
- von
- Viva-Mobilitätsexperten
Frage von Claudine ans Viva-Expertenteam:
Wir haben uns ein Elektroauto zugelegt und achten darauf, nach dem Laden den Platz freizugeben. Umso mehr ärgern uns E-Fahrende, die danach ewig am Platz stehen bleiben. Werden da keine Bussen verteilt?
Antwort:
Liebe Claudine,
Unser Kompliment, dass du partnerschaftlich denkst! Ladeplätze sind bestimmungsgemäss zum Laden da. Sonst kostet es je nach Dauer 40 bis 100 Franken, ab zehn Stunden weit mehr (Verzeigung). Aber trotzdem werden angesteckte E-Autos noch selten gebüsst, falls keine Parkzeitbeschränkung überschritten und eine allfällige Parkiergebühr bezahlt ist. Das Thema ist eben noch neu. Und zwar sieht man an der Säule, dass das Laden beendet ist. Aber nur selten, seit wann. Vor allem aber stehen ja sehr viele Ladesäulen auf Privatgrund.
Teils brummen Ladestationsbetreiber deftige Blockiergebühren auf.
Allerdings haben Ladestationsbetreiber das Problem inzwischen erkannt und brummen teilweise deftige Blockiergebühren auf, falls man länger steht als lädt. Bei Teslas Superchargern etwa hat man fünf Minuten Zeit, wegzufahren. Danach kostet es bis zu einem Franken pro Minute. Ob und wieviel, richtet sich aber auch nach der Auslastung der Station. Bei anderen Anbietern hat teils jede Ladestation eine eigene Regelung, die man genau wie die dort geltenden Stromtarife leider meist erst beim Klicken durch die Anbieter-App findet.
Im Moment bleibt Ladesäulen-Egoismus meistens noch ungestraft.
Ungelöst bleibt das Blockierproblem vorerst bei Ladestationen an Orten wie Einkaufszentren. Dort sieht man mitunter E-Autos, die gar nicht anstecken, aber wie selbstverständlich dort stehen. Nun könnte zwar der Inhaber verzeigen oder eine Umtriebsgebühr verlangen. Aber wer will schon Kundschaft abstrafen, die vielleicht ja während des Nichtladens gerade im Geschäft viel Geld ausgibt? Inzwischen werden hier und da zumindest Nachrichten ans Auto gehängt. Aber im Moment bleibt Ladesäulen-Egoismus meist ungestraft.
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