Rückkehr des WestensWertvollste Firmen sitzen in Europa und den USA
Der Grossteil der gemessen am Börsenwert teuersten Konzerne haben ihren Sitz in Nordamerika und in Europa. In den Top 50 sind drei Schweizer Konzerne vertreten.
- von
- sas

Die 100 wertvollsten Unternehmen sind derzeit zusammen 13 Billionen Euro wert, was zwei Billionen mehr ist als im Jahr davor.
Die Zukunft gehört China und den Schwellenländern. In diesen Regionen wird sich in einigen Jahren der Grossteil der weltweiten Wirtschaftsleistung abspielen. Schaut man hingegen auf die Liste der wertvollsten Unternehmen, zeigt sich ein ganz anderes Bild. Der gemessen am Börsenwert teuerste Konzern aus China – der Öl- und Gasriese Petrochina – liegt nur auf Rang 6. In den Top 15 der vom «Handelsblatt» erstellten Liste befinden sich vier Konzerne aus China beziehungsweise Hongkong, zehn aus den USA und einer aus der Schweiz. Es ist der Pharmariese Novartis, der einen Börsenwert von 19,3 Milliarden Euro ausweist. Das reicht für Rang zwölf.
Ganz vorn im Ranking klassieren sich die US-Konzerne Apple (519 Mia. Euro), Microsoft (314 Mia.) und Exxon Mobil (301 Mia.). Von den hundert wertvollsten Firmen der Welt stammen mehr als die Hälfte, nämlich 52, aus den USA. Die bestklassierten Schweizer Konzerne sind neben Novartis der Pharmakonzern Roche (194 Mia.) sowie der Nahrungsmittelmulti Nestlé (193 Mia.).
Russland fällt aus Top 100
Dass die alten Industrieländer in den Top 100 so stark vertreten sind, war laut dem «Handelsblatt» nicht immer so. Ende der Achtzigerjahre – während des Booms in Japan – stammte jede zweite der 100 grössten Firmen aus dem heute mit Wachstumsproblemen kämpfendem Land. Das bestklassierte japanische Unternehmen ist derzeit Toyota auf Rang 20 (176 Mia. Euro).
Als einziges Schwellenland ist heute China mit elf Firmen in den Top 100 klassiert. Brasilien ist mit nur noch einem Konzern mit dabei. Erstmals seit dem Ende des Kommunismus nicht mehr vertreten ist Russland. Wegen des russischen Börsencrashs und des Absturzes des Ölpreises liegt der Energieriese Gazprom nur noch auf Rang 173.
USA wird Spitzenposition halten
Die Vorherrschaft der USA im Ranking der wertvollsten Unternehmen dürfte so rasch nicht zu knacken sein: «Die USA dominieren mit der Informationstechnologie eine künftige Schlüsselindustrie», sagt Thomas Harms von der Unternehmensberatung EY. Wettbewerber im Ausland dürften es deshalb schwer haben, diese Vorherrschaft zu brechen. Die 100 wertvollsten Unternehmen sind derzeit zusammen 13 Billionen Euro wert, 2 Billionen mehr als im Jahr davor.