Jetzt macht er einen Drive-in-Verkaufsstand«Wettrennen gegen das Ablaufdatum» – Händler sitzt auf 93 Tonnen Fisch
Der Baselbieter Fischhändler Toby Herrlich sitzt wegen des Gastro-Shutdowns auf 93 Tonnen tiefgefrorenem Fisch. Mit einem Drive-in Verkaufsstand bei der Basler Messe versucht er so viel Ware wie möglich loszuwerden, aber der Absatz harzt.
- von
- Seline Bietenhard
Auf 93 Tonnen Egli-Filets, Pangasius, Zander, Felche und Wolfsbarsch sitzt Toby Herrlich. Der Baselbieter Fisch-Importeur beliefert normalerweise Gastronomen in der ganzen Schweiz mit tiefgekühltem Fisch. Die Pandemie hat ihm dieses Geschäft zunichte gemacht. Jetzt will er seine Ware mit Direktverkäufen vor der Vernichtung in der Kehrichtverbrennung retten. Nach mehreren erfolgreichen Rampenverkäufen hat er jetzt seit kurzem einen fixen Standplatz bei der Messe Basel.
In der Minus zwanzig Grad kalten Kühlbox neben der Messe Basel lagert der Fisch in fünf oder zehn Kilo Kartons und wartet auf den Verkauf. Es ist ein Wettrennen gegen das Ablaufdatum, denn die Fische sind noch maximal bis Ende Jahr haltbar. Bei Wind und Wetter verkaufen Toby Herrlichs freiwillige und ehrenamtliche Mitarbeitende bei der Messe seit zwei Wochen täglich tiefgefrorenen Fisch. Ohne sie würde es nicht gehen. Um den Verkauf zu vereinfachen, haben sie sogar ein Drive-In-Konzept erarbeitet. «Die Kunden können hinfahren, ihr Auto abstellen, den Fisch kaufen und dann einfach wieder weiterfahren.», sagt der Unternehmer begeistert. Nur: Die Kundschaft kommt nur spärlich.
Herrlich hofft jetzt, dass die Kundschaft auf die Ostertage hin etwas anzieht. «Über die Feiertage wird ja auch aus religiösen Gründen mehr Fisch gegessen», so Herrlich. Man könne ja auch mal Osterfelche statt Osterlamm essen. Der Verkaufsstandort bei der Messe Basel soll noch bis nach Ostern täglich weitergeführt werden. Ein nächster Rampenverkauf in Oberwil sei auch bereits geplant.