DatenschutzWhatsapp-User wechseln zu Schweizer Messenger
Dass Whatsapp künftig Nutzerdaten mit Facebook teilen will, verärgert viele User. Der Schweizer Messengerdienst Threema profitiert davon.
- von
- lia
Seit letztem Freitag sind die neuen Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinie von Whatsapp Realität. Zum grossen Ärger vieler Nutzer. Denn: Ab sofort gibt der populäre Messengerdienst, der zu Zuckerbergs Imperium gehört, Telefonnummern und Daten an Facebook weiter – und die Nutzer können kaum etwas dagegen tun.
Der Schweizer Messengerdienst Threema profitiert offenbar von der Verärgerung, die Whatsapp bei seinen Benutzern hinterlässt: Laut Mitteilung sollen sich die Download-Zahlen übers Wochenende verdreifacht haben.
Threema verspricht mehr Sicherheit
Die Erklärung des Unternehmens: Im Gegensatz zu Whatsapp liesse sich Threema ohne Angabe einer Telefonnummer und damit komplett anonym nutzen. Kontaktlisten würden nicht gespeichert und genau wie jegliche Konversation verschlüsselt übertragen. Eine Weitergabe von Daten sei ausgeschlossen.
Threema wurde 2012 lanciert und schreibt sich seitdem den Schutz der Privatsphäre seiner Nutzer als oberste Priorität auf die Fahnen. Bereits im Februar 2014 profitierte der Messenger von der Übernahme von Whatsapp durch Facebook und gehört seitdem zu den beliebtesten kostenpflichtigen Apps (3 Franken für iOS, 2.95 für Android) im deutschsprachigen Raum.
Trotzdem ist Threema bisher keine wirklich ernstzunehmende Konkurrenz für Whatsapp: Während der zu Facebook gehörende Messenger bereits im Februar diesen Jahres über eine Milliarde User weltweit verzeichnete, nutzten laut Statista.com im April 2016 lediglich vier Millionen Menschen den Schweizer Dienst.
Falls Sie Whatsapp weiter nutzen möchten, können Sie dem Dienst zwar nicht verbieten, Ihre Telefonnummer mit Facebook zu teilen. Sie können jedoch Facebook verbieten, die gesammelten Informationen zur Personalisierung von Werbung einzusetzen. Wie das geht, sehen Sie in der Bildstrecke.