Caarpooling: Wie Fahrgemeinschaften das Stauproblem lösen könnten

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FahrgemeinschaftenWie Carpooling das Stauproblem lösen könnte

Carpooling und Carsharing würde den Verkehr reduzieren und eine Menge CO2 einsparen. Das Angebot an Mitfahr-Plattformen ist in der Schweiz jedoch überschaubar. Besser siehts beim Teilen von Autos aus.

von
Jan Graber
Gestöppelt wird nicht mehr am Strassenrand, sondern mit einer App. 

Gestöppelt wird nicht mehr am Strassenrand, sondern mit einer App. 

Getty Images/iStockphoto

Darum gehts

Griechenland, vor wenigen Jahren: Mit dem Auto fahren wir von einem kleinen Dorf in den nächsten grösseren Ort. Am Strassenrand geht ein alter Mann. «Wo musst du hin?», fragen wir. «Nach Leonidas», sagt er. «Steig ein!» Wir nehmen ihn mit.

Was bei uns früher gang und gäbe war – Autostopp – und in südlichen Regionen oft noch ist, machen heute nur noch Idealisten, Mutige und Verzweifelte. Am Strassenrand warten, in fremde Wagen einsteigen oder Fremde einsteigen lassen, wird zunehmend als unsicher oder gar gefährlich empfunden.

Günstiger Reisen

Dabei lägen die Vorteile des Teilens auf der Hand: Der Verkehr liesse sich drastisch reduzieren und die CO2-Emissionen fielen um Tonnen kleiner aus. Auch dürften bald Carpooling-Fahrstreifen eingeführt werden, die nur von ausreichend besetzten Fahrzeugen benutzt werden dürfen und ein schnelleres Vorankommen ermöglichen.

Zudem kommt man mit den Mitfahrenden ins Gespräch und lernt unter Umständen interessante Menschen kennen. Ausserdem könnten Fahrgemeinschaften die Kosten teilen, was das Reisen vergünstigt.

All diese Gründe sprechen fürs Ridesharing oder Carpooling. Heute wird der Daumen jedoch nicht mehr am Strassenrand, sondern im Internet hochgehalten. Das Angebot von Carpooling-Plattformen ist in der Schweiz indessen überschaubar.

Wenige Plattformen

Gerade mal auf zwei Plattformen – Blablacar.com und Hitchhike.ch – lassen sich Mitfahrgelegenheiten oder Mitfahrende finden (siehe Box). Zwar sind weitere internationale Anbieter wie Carpoolworld.com in der Schweiz tätig – aber sie enthalten entweder keine oder nur sehr wenige Angebote. Carpoolworld ist zudem so voller Werbung, dass man nach wenigen Klicks geneigt ist, den Zug zu nehmen.

Unterschiedlich gehen die Anbieter mit der Sicherheit um: Blablacars.com bietet beispielsweise ein Rating-System für die Bewertung. Zudem offeriert die Plattform Unterstützung bei allfälligen Problemen. Die anderen Plattformen bieten lediglich das Matching-Tool an und weisen im besten Fall darauf hin, hinzuschauen, mit wem man die Fahrt teilt.

Beliebter: Carsharing

Unter dem Strich hat sich Ridesharing in der Schweiz noch nicht wirklich durchgesetzt. Das dürfte ebenso am zuverlässigen, engen öffentlichen Verkehrsnetz liegen, wie daran, dass man dem Teilen hierzulande immer noch skeptisch begegnet.

Teilen bedeutet indessen nicht zwingend Carpooling. Beliebter in der Schweiz ist das Carsharing, wie es Mobility, Ubeeqo, Weeshare oder EM2 anbieten. In der folgenden Liste führen wir nennenswerte Ridesharing- und Carsharing-Anbieter auf.

Zurück nach Griechenland. Als wir mit dem alten Mann angekommen waren, bestand er darauf, sich für die Hilfe zu bedanken. Er kam in einer Taverne für unser Mittagessen auf. Beim Teilen profitieren eben meist beide Parteien.

Die wichtigsten Carpooling und Carsharing-Angebote

Was wäre dir beim Carpooling am wichtigsten?

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