Geistiges HandgepäckWie die Mutter zu ihrem Tag kam
Mutti ist die beste. Da wir diese Tatsache manchmal vergessen, wird sie uns mit dem Muttertag einmal im Jahr wieder in Erinnerung gerufen. Wem aber haben die Mütter ihren Ehrentag zu verdanken?
Die Amerikanerin Ann Jarvis und ihre Tochter Anna schufen die Voraussetzungen, den Muttertag international durchzusetzen.
Ann Maria Reeves Jarvis war der Wohltätigkeit verschrieben und organisierte bereits während des amerikanischen Bürgerkrieges sogenannte Mother's Friendship Days (Mütter-Freundschaftstage), mit dem Ziel, den Verwundeten beider Seiten das Notwendigste zukommen zu lassen. Nach dem Krieg wurde sie aktiv in der Werbung um den Muttertag, zur damaligen Zeit ein Feiertag, der auf Pazifismus und Sozialdienst basierte, konnte dieses Ziel zu Lebzeiten jedoch nicht realisieren.
Zwei Jahre nach dem Tod ihrer Mutter liess Anna Marie Jarvis am 12. Mai 1907 in ihrer Kirche einen Gedenkgottesdienst für sie feiern und fuhr in dem Bestreben fort, einen Tag der Mutter als anerkannten Feiertag herbeizuführen.
Der erste offizielle Muttertag wurde 1908, am dritten Todestag von Ann Jarvis, in der St. Andrew's Methodist Episcopal Church in Grafton (West Virginia) begangen. Nach der Predigt verteilte Anna Jarvis fünfhundert weisse und rote Nelken, die Lieblingsblumen ihrer Mutter. Die roten Nelken sollten die lebenden Mütter ehren, die weissen die verstorbenen.
Die Bemühungen um Förderung des Muttertages waren 1914 von Erfolg gekrönt, als dieser national anerkannt wurde.
Im Laufe der 1920er Jahre wurde Anna Jarvis zunehmend verärgert über die Kommerzialisierung des Feiertags. Ihre Verbitterung ging soweit, dass sie 1923 wegen Störung einer Muttertagsfeier kurzzeitig ins Gefängnis musste.
Zusammen mit ihrer Schwester Ellsinore wandte sie im Kampf gegen den von ihr ins Leben gerufenen Feiertag ihre gesamte Familienerbschaft auf, beide starben in Armut. 1948, kurz vor ihrem Tod, erzählte sie einem Reporter, sie bedauere, den Tag ins Leben gerufen zu haben.
Die Kosten für das Altenheim, in dem Anna Marie Jarvis unverheiratet und ohne selbst Kinder gehabt zu haben starb, hatte – ohne ihr Wissen – die Branche der von ihr bekämpften Blumenhändler übernommen.
Quelle: Wikipedia
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(lue)
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