Heinz Lindner: «Wie eine Schülermannschaft»

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Heinz Lindner«Wie eine Schülermannschaft»

GC spielt gegen Thun (1:1) zum fünften Mal in Folge unentschieden. Wieder fehlt den Hoppers im verzweifelten Kampf gegen den Abstieg ein Sieg. Was ist der Punkt wert?

E. Tedesco
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E. Tedesco

Bis auf eine Ausnahme war GC-Captain Heinz Lindner mit dem Spiel gegen Thun (1:1) zufrieden. Trotzdem spricht er von zwei verlorenen Punkten. (Video: 20 Minuten)

Sechs Spiele bleiben GC noch, um den direkten Abstieg zu verhindern. 18 Punkte sind noch zu holen. Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf Xamax, das derzeit auf dem Barrage-Platz liegt und am Ostermontag gegen YB antreten muss. Ein Sieg der Neuenburger gegen den Meister wäre für GC fatal und die Chancen dadurch wären auf null reduziert, noch ehe sie am kommenden Samstag zu Xamax und dem wichtigsten Spiel der Saison reisen.

«Was der Punkt gegen Thun wert ist, kann man jetzt nicht sagen», sagt GC-Trainer Uli Forte, «aber ich habe den Spielern sofort nach dem Spiel gegen Thun gesagt: Kopf hoch und ja nicht aufgeben, denn vielleicht ist gerade dieser Punkt am Ende entscheidend.» GC gelingt gegen die Berner Oberländer die beste Leistung der Rückrunde. Sie erarbeiten sich – zwar gegen schwache Thuner, aber immerhin – diverse Chancen.

Schlechteste Offensive

Einmal mehr zeigt sich ein Problem deutlich: GC macht keine Tore. Mit 27 erzielten Toren (30 Spiele) ist GC das offensiv schwächste Team der Liga. Sogar Xamax (ein Spiel weniger) hat 10 Treffer mehr auf dem Konto. In den letzten 12 Partien haben die Hoppers lediglich 6 Tore erzielt. Was den Goalie dabei aber richtig sauer macht - wenn man im gedankenlosen Sturm und Drang zudem noch auf die defensive Absicherung vergisst. Lindner: «Was gar nicht geht ist, dass wir uns von einem weiten Ball so erwischen lassen, dass es zu einem Tor führt – wie eine Schülermannschaft. Das sind zwei verlorene Punkte. Aber die Moral in der Mannschaft stimmt. Irgendwann drücken wir den Ball auch wieder hinter die Linie.»

«Bis die Liga mir sagt: Es ist fertig»

GC-Trainer Uli Forte gibt nicht auf, bis die Liga ihm sagt: Jetzt ist es fertig.
(Video: 20 Minuten)

GC-Trainer Uli Forte gibt nicht auf, bis die Liga ihm sagt: Jetzt ist es fertig. (Video: 20 Minuten)

Ist Djuricin jetzt gegen Xamax gesperrt?

«Selbstvertrauen ist das A und O. Man muss es erarbeiten», sagt Uli Forte, «jeder Spieler muss alles für den Erfolg machen, für den Erfolg leben. Diese intensive Saison hat am Selbstvertrauen genagt. Darum müssen wir es immer wieder aufbauen in den Trainings, mit kleinen Erfolgserlebnissen und positiver Verstärkung. So lange es möglich ist, versuchen wir alles. Ich bin der Letzte, der aufgibt. Ich wehre mich, bis es nicht mehr geht. Bis die Liga mir sagt: Es ist fertig. Vorher gebe ich nicht auf.»

«Wenn Xamax gegen YB verliert und wir sie am Samstag knacken, sind es drei Punkte. Das wäre die allerletzte Chance», rechnet Marco Djuricin vor. Gegen Thun spielt der Stürmer nur, weil GC gegen die zwei Spielsperren (Unsportlichkeit gegen Kryeziu im Derby am 6. April) Rekurs einlegte. Ob er auch gegen Xamax spielt? «Ich habe mich damals schon entschuldigt, denn es war echt keine Absicht», so der Österreicher. «Ich hoffe, dass Einsicht dabei ist, aber vielleicht kann man ein kleines Auge zudrücken und mir die Chance geben, dass ich spielen kann.»

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