Playoff-Aus«Müssen Fans besser einbeziehen und mit ihnen diskutieren»
Die SFL gab an einer Medienkonferenz ihr Statement zum neuen Schotten-Modus bekannt. Man werde aus dieser Diskussion lernen, so die Liga-Verantwortlichen.
- von
- Sven Forster

Knapp sechs Monate nach dem klaren Ja für die Playoffs ruderten am Freitagmorgen die Clubs zurück – die Playoffs sind Geschichte, neu gibt es den Schotten-Modus.
Die Liga gab am Freitagnachmittag Auskunft über den Entscheid der Vereine. 12 Clubs haben sich für den Schotten-Modus ausgesprochen. Im Gegensatz zur Versammlung im Mai ist dieser Beschluss nun für die kommende Spielzeit, also der Saison 2023/24 fixiert. Eine weitere Anpassung sei zeitlich nicht möglich, erklärte der Liga-Boss Claudius Schäfer.
Fans besser einbeziehen
Doch was gab am Ende den Ausschlag für den veränderten Entscheid? Schäfer nennt gleich zwei Gründe. Zum einen wären da die Fans, knapp 60’000 Unterschriften wurden für ein Playoff-Aus gesammelt. Schäfer: «Ich gehe schon davon aus, dass verschiedene Clubs dem auch Rechnung getragen haben.»
In Zukunft werde man von der Liga auch versuchen, die Fans enger einzubeziehen. «Wir müssen direkter auf sie zugehen und diskutieren.» Dabei würde es keine Rolle spielen, ob es positiv oder negativ sei, erklärte Schäfer.
Desweiteren waren auch Sicherheitsbedenken der Behörden ein grosses Thema. Gleich von zwei Kantonen gab es Absagen für entscheidende Playoff-Spiele an Wochenende. Genauer gesagt von St. Gallen und Zürich. «Das war schon ein Gamechanger», so Schäfer weiter.
Röstigraben ein Problem?
Die Kritik, so kurz nach dem Playoff-Entscheid, wieder den Modus zu wechseln, findet der Liga-Boss verständlich. Auch selbst nimmt er sich nicht ganz aus der Schusslinie: «Im Nachhinein ist man immer schlauer.» Man hätte aber viel Vorarbeit geleistet. Aber den Schottenmodus zum Beispiel nicht eingebracht, da er 2020 schon abgelehnt wurde.
Die Abstimmung zeigte auf, dass sich auch eine Diskrepanz zwischen der Westschweiz und Deutschschweiz herrschte. Während fast alle Deutschschweizer Clubs (ausser GC) ihre Stimme gegen Playoffs abgaben, waren die Westschweizer eigentlich für die Bestätigung des Mai-Entscheids. Der Liga-Boss: «Natürlich gab es enttäuschte Vereine. Wir haben als Liga die Aufgabe, die beiden Gruppen wieder zusammenzubringen.» Für ihn sei wichtig, dass alle wieder an einem Strang ziehen und das schönste Sportprojekt, den Fussball nach vorne zu bringen.
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Das war es von der PK
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Das wars vom Liga-Boss
Claudius Schäfer verlässt das Podium.
Verschiedene Lager
«Die Diskussionen waren nicht immer einfach. Heute haben wir auch verschiedene Lager gesehen», erklärt Schäfer. Aber allen sei bewusst, dass sie gemeinsame Interessen verträten. «Es ist das schönste Sportprodukt. Das wollen wir mit viel Freude voranbringen. Wollen wieder positive Dinge diskutieren. Es gibt viele Herausforderungen», so der Liga-Boss weiter.
Wie kann es sein, dass man den Puls der Fans nicht gefühlt hat?
Schäfer: «Das Learning ist, dass wir als Liga eine bessere Verbindung zu den Fans aufbauen müssen. Wir waren bislang nicht so organisiert, dass wir einen Draht haben. Wir müssen direkter auf die Fans zugehen und gewisse Themen diskutieren. Das können positive Themen sein, aber auch Dinge, die uns Sorge bereiten.»
Kompromiss
«Es ist der gut schweizerische Kompromiss, das neue Abstimmungsergebnis.» Dass man vor sechs Monaten bei der Abstimmung das schottische Modell nicht als Option genommen hat, das könnte man als Fehler von uns sehen, so Schäfer.
Ablehnung 2020 – jetzt ist er da
Vor zwei Jahren wurde es ja nicht mit einer klaren Mehrheit abgewiesen. «Wir haben gedacht, dass wir einen Schweizer Weg gefunden haben. Irgendeinmal kommt man an ein Ende bei der Suche mit einem guten Modell. Das Gute am schottischen Modell ist, dass wir sehr gut aufdokumentiert waren. Wir hatten das Modell schon durchleuchtet, das war ein grosser Vorteil.»

Einfluss der Fans?
«Das ist eine Bewegung, die auch wir wahrgenommen haben. Ich gehe schon davon aus, dass verschiedene Clubs da auch Rechnung getragen haben. Ich kann aber nicht zu einzelnen Clubs Stellung beziehen.»
Bedenklich, dass die Playoffs aus Sicherheitsgründen nicht stattfinden?
«Wir haben einfach die Fakten auf dem Tisch, wir haben Spiele mit vielen Zuschauern. Uns wurde das so zurückgespielt.»
Sicherheitsfragen zum Thema
Im Mai habe man eher mit den überregionalen Behörden gesprochen statt mit den lokalen Behörden. Das wolle man in Zukunft ändern, sagt Schäfer erneut. «Es ist nicht die Liga, die abstimmt, es sind die Clubs», sagt Schäfer.
CEO von der schottischen Liga überzeugt
Schäfer habe auch Kontakt mit dem schottischen Liga-Boss gehabt. Dieser habe gemeint: «Das Modell funktioniert hier sehr gut.»
Was führte zum Umschwung?
«Zum einen waren es Rückmeldungen der Sicherheitsbehörden. Man würde keine Playoff-Spiele am Wochenende genehmigen.» Schäfer nennt dabei St. Gallen und Zürich. In Zukunft werde man früher mit den Behörden sprechen, um solche Probleme schon früher aus dem Weg zu räumen. Schäfer betont erneut, dass man nun in die gleiche Richtung geht, trotz der enttäuschten Clubs. Er hofft auf eine spannende Liga.

Schottischer Modus
Der Liga-Boss erklärt den schottischen Modus. Man versuche, die ungleiche Heim-/Auswärtsspiel-Bilanz in den letzten Runden auszugleichen. Man werde sich an Schottland orientieren.
Schäfer weiter
Der Antrag des FC Zürich wurde mit 12:8 Stimmen angenommen, so Schäfer. «Da wird nichts mehr geändert. Es gibt keine Möglichkeit. Natürlich hat es enttäuschte Clubs zurückgelassen. Wir gehen aber gemeinsam in die Zukunft.»
Jetzt redet der Liga-Boss
«Nichts ist so stetig wie die Veränderung, manchmal geht es schneller, als es geht.» Mit diesem Zitat beginnt der Liga-Boss. Klar, er spricht über das neue Liga-Format. Denn erst vor sechs Monaten hat man die Playoffs besprochen. In der Zwischenzeit gab es jedoch einen grossen Austausch. «Ein klares Zeichen der Fans», sagt Schäfer.
Los gehts!
Der Kommunikationschef Philippe Guggisberg eröffnet die Medienkonferenz. Die MK wird in zwei Teilen durchgeführt. Erst geht es um die Organisation, dann geht es um die Strategie der Swiss Football League.
Um ca. 15 Uhr nimmt der Liga-Boss Stellung
Claudius Schäfer ist bereits eingetroffen.

SFL-GV
Zwölf der 20 Profi-Clubs haben sich für den schottischen Modus ausgesprochen.

Fan-Protest hat Erfolg
Nach wochenlangen Protesten der Fans und der Intervention von mehreren Vereinen wurde der geplante Playoff-Modus für die kommende Saison in der Super League gekippt. Es war aber wohl eine äusserst knappe Entscheidung. Erst im Mai hatten sich die Vereine noch klar für die Playoffs ausgesprochen. Doch der Widerstand unter anderem der Fans machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Rund 60’000 Anhänger unterschrieben eine Petition zur Abschaffung der Playoffs, die am Donnerstag Liga-Boss Claudius Schäfer übergeben wurde.
Herzlich willkommen
Die Profi-Clubs haben entschieden: In der Super League wird es keine Playoffs geben. Der Präsident des Komitees der SFL, Philipp Studhalter, und der CEO der SFL, Claudius Schäfer, werden an einer Medienkonferenz darüber berichten.