Offizielle Fotos: Wie kann Donald Trump die Fakten ertragen?

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Offizielle FotosWie kann Donald Trump die Fakten ertragen?

Ja, die Fotos der Vereidigung von Donald Trump machen erneut Schlagzeilen – diesmal stammen sie von offizieller Seite und zeigen endgültig, was Fakt ist.

von
gux
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Ist das Hickhack um die Besucherzahlen damit beendet? Die von offizieller Seite veröffentlichten Fotos sprechen jedenfalls für sich: Hier die Vereidigung von Donald Trump am 20. Januar 2017.

Ist das Hickhack um die Besucherzahlen damit beendet? Die von offizieller Seite veröffentlichten Fotos sprechen jedenfalls für sich: Hier die Vereidigung von Donald Trump am 20. Januar 2017.

National Park Service
Und noch einmal Trumps Vereidigung.

Und noch einmal Trumps Vereidigung.

National Park Service
Und hier, zum Vergleich: Die Vereidigung von Barack Obama am 20. Januar 2009.

Und hier, zum Vergleich: Die Vereidigung von Barack Obama am 20. Januar 2009.

National Park Service

Nachdem Medien den Fotovergleich zwischen den Besucherzahlen bei der Vereidigung von Donald Trump und jener von Barack Obama gezogen hatten, kamen sie zum Schluss, dass 2017 sehr viel weniger Besucher als noch 2009 anwesend waren – was den neuen US-Präsidenten toben liess.

Trump beschuldigte die Medien, allen voran die Fotoagenturen und TV-Sender, der Bildmanipulation. Seinen Sprecher liess er behaupten, dass rund 1,5 Millionen Menschen seine Vereidigung besucht hätten – «so viele wie nie zuvor, Punkt».

Dank dem Freedom of Information Act haben amerikanische Medien jetzt die Veröffentlichung hunderter offizieller Bilder vom Tag der Inauguration erwirkt, die Mitarbeiter des Park Service vom Boden und aus der Luft geschossen hatten. Das Amt veröffentlichte gleichzeitig auch Hunderte Fotos der Obama-Vereidigung (hier finden Sie alle Fotos des National Park Service).

Trump verlangte vier Fotos vom Park Service

Auch der Vergleich dieser Regierungsbilder zeigt: Es wurde weder gelogen noch manipuliert, bei der Vereidigung Trumps waren schlicht sehr viel weniger Besucher anwesend als bei der ersten Obamas – etwa ein Drittel weniger, wie sogenannte Crowd-Analysten schätzen.

Trump-Sprecher verneint Fakten

Der US-Regierungssprecher Sean Spicer wirft den Medien eine falsche Berichterstattung über die Vereidigung Donald Trumps vor. Video: AFP

Einen Tag nach seiner Vereidigung hatte Trump den Direktor des Park Service, Michael T. Reynolds, persönlich angerufen und verlangt, sein Amt solle vier ausgewählte Fotos des Anlasses vorlegen, die zeigen würden, dass «die Medien» bezüglich der Zuschauerzahlen «logen».

Das ist schon insofern ungewöhnlich, als der Park Service seit über 20 Jahren von sich aus keine Schätzungen zu den Zuschauerzahlen vornimmt oder Bilder von Menschenmengen veröffentlicht.

Sogar eine Stunde später aufgenommen

Die jetzt veröffentlichten Bilder widerlegen noch eine weitere Behauptung Trumps: Demnach waren die Fotos seiner Vereidigung zu einem früheren Zeitpunkt aufgenommen worden als jene bei Obamas Vereidigung – deshalb hätten sich auch erst wenige Leute auf dem Platz eingefunden. Entsprechend war der von den Medien angestellte Vergleich in seinen Augen nicht statthaft und unfair. Die jetzt veröffentlichten Fotos belegen sogar das Gegenteil: Jene von 2009 wurden eine Stunde früher geknipst. Auf Trumps Veranstaltung hätten rein vom gewählten Zeitpunkt her also mehr Menschen sein müssen.

Die Fotos des Park Service machen derzeit in den US-Medien die Runde. Für Trump, für den nicht ist, was nicht sein darf, dürfte das schwer zu ertragen sein.

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