Eat this!Wie kriege ich meine Männerbrüste weg?
Sie sind ein durchtrainierter Mann, dennoch wirkt die Brust zu weiblich. Männerbrüste können verschiedene Ursachen haben. Was dagegen hilft.
- von
- Jürg Hösli

Wenn Männern Brüste wachsen, ist das oft mehr als ein kosmetisches Problem. Rund jeder Zweite soll laut Schätzungen mindestens einmal in seinem Leben betroffen sein.
Immer mehr Männer gehen zur ästhetischen Chirurgie, weil ihnen Brüste wachsen. Viele leiden darunter und wissen gar nicht, dass sie im Alltag einiges dafür tun könnten, dass die Fettansätze an den Brustdrüsen wieder kleiner werden.
Es gibt verschiedene medizinische Ursachen dafür, dass Männern Brüste wachsen. Zum einen sind dies Verschiebungen im hormonellen System, zum anderen chronische Erkrankungen, Anabolika- oder Alkoholmissbrauch oder bestimmte Medikamente. Bei einem deutlichen Wachstum der Brustdrüsen sind weitere medizinische Abklärungen zu empfehlen. Im Folgenden möchte ich nun auf die Faktoren eingehen, die wir im Alltag beeinflussen können, damit Männerbrüste wieder kleiner werden.
Wir messen seit rund sechs Jahren psychologische und physiologische Einflüsse auf das Brustwachstum und sehen, dass der Lebensstil eine sehr grosse Rolle spielt. Im Folgenden sollen die wichtigsten zwei Einflüsse anhand zweier Beispiele dargestellt werden.
Das erste Beispiel ist ein Mann Mitte 40, der oft Sport treibt. Er isst nach der ersten Konsultation deutlich mehr im Verlauf des Tags, insbesondere Früchte. Der Effekt ist danach leicht abzusehen. Der Hunger am Abend sinkt, die Lust auf Süsses, Salziges und Brot sinkt ebenfalls. Er isst am Abend deutlich weniger. Das Bauchfett wird deutlich gesenkt, ebenso die Einlagerungen in der Brust. Der Antrieb zur Reduktion im Brustbereich war es, den körperlichen Stress zu reduzieren, wodurch sich auch die hormonelle Lage verbesserte – und übrigens auch die Libido.
Ein weiterer Effekt war die Einnahme von Sportgetränken zum Training. Dadurch hatte er nachher weniger Hunger, weniger Essattacken und vor allem auch deutlich weniger physiologische Belastung. Beim dritten Termin liess er die Kohlenhydrate (auf Anraten des Personal Trainers) wieder zum Training weg, trainierte aber weiterhin sehr intensiv. Die Folge war, dass er abends wieder vermehrt unter Essattacken litt (darum mehr am Bauch) und auch deutlich mehr psychische Belastung und weniger Erholung spürte. Beim vierten Termin haben wir alles wieder ins Lot gebracht.
Das zweite Beispiel ist ein Mann Mitte 50 mit einem hohen beruflichen Druck und vielen repräsentativen Pflichten. Nach der ersten Beratung hat er die Ernährung ebenfalls umgestellt. Sein intermittierendes Fasten haben wir nach der «Oma-Diät» (morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettler) angepasst.
Wir sahen eine deutliche Verbesserung auf den zweiten Termin hin in den Bereichen Bauch und Brust. Beim dritten Termin konnte er die Ernährungsplanung weiter durchziehen, hatte aber deutlich mehr Rotwein getrunken. Der Einfluss auf die Brust zeigt sich deutlich. Nachdem er bei der Messung den massiven Einfluss von Alkohol auf die Brustbildung erkannt hatte, verringerte er die Menge deutlich, was dann zum vierten Resultat führte.
Erkennen wir Männer bei uns eine beginnende Brustbildung, können wir also darauf Einfluss nehmen. Reduktionen um die Hälfte und mehr sind bei einer Änderung des Lebensstils – und hier muss natürlich Genuss auch etwas Platz haben – im Brustfettbereich gut möglich.
Das Wichtigste in der Zusammenfassung
- Alkohol deutlich reduzieren
- über den Tag mehr essen, abends weniger
- je eine Frucht zur Zwischenmahlzeit (und nein, diese macht nicht dick!)
- Alltagsstress reduzieren mit regelmässigen Spaziergängen von 15 bis 30 Minuten
- genügend Schlaf
- bei intensivem Sport Sportgetränke zuführen

Jürg Hösli ist Ernährungswissenschaftler, Querdenker und greift gerne kontroverse Themen aus Sport, Psychologie und Ernährung auf. Er ist seit 30 Jahren im Leistungssport, hat Weltmeister und Olympiasieger betreut. Er ist Begründer der Ernährungsdiagnostik und der Schule für Ernährungsdiagnostik erpse in Winterthur. Hösli betreut hier vor allem übergewichtige Klienten und Menschen mit Reizdarm oder Erschöpfungszuständen. Für 20 Minuten schreibt er unter dem Namen Futterpapst Kolumnen.