Probleme mit der Schulter: Wie schwer ist Tom Lüthi verletzt?

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Probleme mit der SchulterWie schwer ist Tom Lüthi verletzt?

Eine geheim gehaltene Motocross-Verletzung plagt Töffstar Tom Lüthi (24). Kann er trotzdem Moto2-Weltmeister werden?

Klaus Zaugg
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Klaus Zaugg
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Tom Lüthi spielt seine Schulterprobleme vor dem GP von Assen hinunter.(Bild: Keystone)

Tom Lüthi spielt seine Schulterprobleme vor dem GP von Assen hinunter.(Bild: Keystone)

Es gibt eine offizielle Version, warum Tom Lüthi hier in Assen die fahrbare Klinik von Dr. Claudio Costa besucht hat. «Das Vorderrad ist im Qualifying in einer Vollgas-Rechtskurve bei rund 250 km/h weggerutscht. Ich hatte Glück, dass ich die Maschine gerade noch auffangen konnte. Dabei habe ich einen harten Schlag in die Schulter bekommen.» So schildert Lüthi gegenüber 20 Minuten Online jenen dramatischen Zwischenfall im Abschlusstraining, der den Besuch von Dr. Costas rollender Klinik notwendig machte. Dabei wurde eine Luxation des Schlüsselbeines festgestellt. «Aber das ist fürs Rennen kein Problem. Schmerztabletten genügen», beruhigt Tom.

Hier endet die offizielle Version. In Tat und Wahrheit ist die Dramatik erheblich. Denn Lüthi besuchte Dr. Costas fahrendes Spital bereits vor einer Woche beim GP von England in Silverstone. Wegen einer geheim gehaltenen Motocrossverletzung. «Ja, es stimmt, ich bin beim Motocrosstraining in der Woche vor dem GP von England gestürzt und habe mir dabei eine Schulterverletzung zugezogen», bestätigte der Berner gegenüber 20 Minuten Online. Beruhigte jedoch im gleichen Atemzug: «Es war aber nicht so schlimm, ich konnte ja in Silverstone problemlos sehr schnell fahren.» Er holte beim GP von England trotz dieser Verletzung Platz 2. Aber beim Auffangen des Rutschers beim Abschlusstraining hier in Assen ist diese alte Schulterverletzung wieder aufgebrochen. «Es ist wirklich kein Problem», versichert Lüthi. Wie alle grossen Piloten ist auch er ausserordentlich leidensfähig und kann Verletzungen wegstecken.

Motocross-Sprungverbot für Lüthi

Aber alleine die Tatsache, dass das Team versucht hatte, die Verletzung sorgsam geheim zu halten, zeigt die Dramatik. Lüthis Manager Daniel M. Epp mag seinem Schützling zwar noch kein Motocross-Verbot erteilen: «Das Motocrosstraining ist gut für die Fahrer.» Aber er sagte gegenüber 20 Minuten Online, Konsequenzen habe der Unfall doch: «Ich habe Tom inzwischen eingeschärft, dass er beim Motocrosstraining mit der Maschine nicht mehr springen darf. Er hat sich die Verletzung bei einem Sturz nach einem Sprung zugezogen.»

Tatsächlich ist das Motocross-Training für die Asphaltcowboys gefährlich: Auch Valentino Rossi war bei seinem Unfall in Mugello (Beinbruch) durch eine beim Motocrosstraining erlittene Schulterverletzung geschwächt.

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