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Lieber Phil GeldWie viel Taschengeld ist angemessen?

Die Höhe des Taschengelds für Kinder ist ein Dauerbrenner. Julia (47) will deshalb wissen, wie viel Geld ihr 17-jähriger Sohn und die 11-jährige Tochter erhalten sollen.

Mit dem Taschengeld erlernen Kinder den selbstständigen Umgang mit dem Geld.

Mit dem Taschengeld erlernen Kinder den selbstständigen Umgang mit dem Geld.

Lieber Phil Geld,

meine Tochter ist 11-jährig und mein Sohn 18-jährig. Er absolviert die Kantonsschule. Ich bin erstaunt, wie viel «Sackgeld» die Mitschüler meiner Kinder erhalten. Gibt es dazu Richtsätze?

Liebe Julia

Klar ist das Taschengeld auf dem Pausenplatz ein wichtiges Thema. Genauso werden die neuesten Modemarken zur Schau stellt. Doch lassen wir uns davon nicht blenden. Die Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer Budgetberatungsstellen empfiehlt für Mittelschüler ein Monatsbudget, das sich zwischen 170 und 250 Franken bewegt. Die Höhe wird einerseits durch die finanziellen Verhältnisse der Eltern bestimmt. Andererseits sollte mit den Kindern abgesprochen werden, wofür das Geld reichen muss – beziehungsweise welche Ausgaben (Coiffeur, Kinoeintritt usw.) von den Eltern immer noch bestritten werden. Das Taschengeld im engeren Sinne beläuft sich auf 50 bis 100 Franken (Handykosten sind darin inbegriffen).

Deine Tochter sollte 15 bis 25 Franken Taschengeld erhalten. Dies jedenfalls sind die Richtlinien für das 5. und 6. Schuljahr. Übrigens: Die Richtsätze für das Taschengeld im 1. bis 4. Schuljahr betragen 1 bis 3 Franken pro Woche; vom 5. bis 10. Schuljahr 15 bis 45 Franken pro Monat.

Einige Eltern verfahren nach dem Grundsatz: Das Kind erhält nur dann finanzielle Zuwendungen, wenn es diese gerade benötigt. Experten finden das falsch. Denn mit dem Taschengeld lernen die Kinder den Umgang mit dem Geld. Sie können kleine Bedürfnisse befriedigen, ohne ständig bei den Eltern zu betteln. Auch haben die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, freiwillig zu sparen.

Folgende Tipps sind zu beachten:

Das Taschengeld sollte nicht als Druck- und Drohmittel missbraucht werden. Das Erziehungsziel des sinnvollen Umgangs mit dem Geld wird so verfehlt, schreiben die Autoren von K-Tipp in «Geldratgeber für Kinder und Jugendliche». Das Taschengeld ist nicht für notwendige Anschaffungen bestimmt. So gehören etwa die notwendigen Schulutensilien ins Familienbudget. Die Eltern sollten weder zu wenig noch zu viel Taschengeld geben. Beides gibt dem Wert des Geldes eine falsche Bedeutung. Geldgeschenke von Verwandten sowie Zusatzverdienste aus Neben- oder Ferienjobs sollten nicht mit dem Taschengeld verrechnet werden.

Übrigens: Soeben ist in Deutschland eine Studie erschienen. Demnach erhalten Kinder zwischen 6 und 13 Jahren monatlich rund 27 Euro (32 Franken) Taschengeld.

Freundlich grüsst

Phil Geld

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