Muttenz BL: Wie viele Wildschweine zählst du?

Aktualisiert

Muttenz BLWie viele Wildschweine zählst du?

Einem Muttenzer Landwirt ist beim morgendlichen Spaziergang auf der Rütihard eine ganze Rotte Wildschweine begegnet. Das sei nicht immer ungefährlich, wie ein Wildhüter erklärt.

Manuela Humbel
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Manuela Humbel

Zuerst die Grossen, dann die Kleinen: Eine ganze Rotte Wildschweine lief einem Muttenzer Landwirt auf der Rütihard vor die Linse.

20min/News-Scout

Darum gehts

  • Ein Landwirt ist in Muttenz mitten am Tag einer Rotte Wildschweinen begegnet, die eine Wiese querten.

  • Das ist laut einem Wildhüter ungewöhnlich. Möglicherweise war die Rotte auf Nahrungssuche.

  • Man sollte die Tiere möglichst in Ruhe lassen, wenn man sie sehe. Besonders jetzt zur Brut- und Setzzeit.

Es raschelt ein paar Sekunden im Gras, dann kommen ein, zwei, drei, schlussendlich dreizehn Wildschweine zum Vorschein. Und das nicht etwa mitten in der Nacht, wenn die Tiere eigentlich aktiv sind, sondern am helllichten Tag. Zu sehen sind in dem Video vier ausgewachsene Wildschweine sowie neun Frischlinge und Überläufer, also Junge und Teenager.

Entstanden ist die Aufnahme am Sonntag vor einer Woche morgens im Naherholungsgebiet Rütihard in Muttenz. Aufgenommen hat das Video eine Spaziergängerin, später landete es auch in der Facebookgruppe «Du bisch vo Muttenz, wenn…», wo es mit vielen Likes und entzückten Kommentaren garniert wurde. «Wohl auf Muttertags-Ausflug, scherzte dort etwa ein Muttenzer. Ob die Tiere vom Menschen in ihrer Nähe überhaupt Notiz genommen haben, ist unklar. Eine Userin merkt aber auch an, dass die Situation durchaus auch hätte gefährlich werden können.

«Man darf nicht vergessen, es sind Wildtiere»

Dem pflichtet auch der Muttenzer Wildhüter und Jagdaufseher bei. Momentan ist nämlich die Brut- und Setzzeit der einheimischen Vögel und Säugetiere. Diese dauert im Kanton Baselland vom 1. April bis zum 31. Juli. Zu dieser Zeit sind weibliche Wildschweine mit ihren Frischlingen bereits in sogenannten Rotten auf Nahrungssuche unterwegs. Rotten sind in diesem Fall Zusammenschlüsse von mehreren Bachen mit ihren Frischlingen und Überläufern.

Da sollten Spaziergängerinnen und -gänger bei einer Begegnung mit dem sogenannten Schwarzwild den Wildschweinen den nötigen Raum zur Flucht geben. «Ich will keine Angst machen», sagt Wildhüter Christoph Meyer. «Obwohl Wildschweine ein ausgeprägtes Sozialverhalten und eine grosse Intelligenz zeigen, darf man nicht vergessen, dass es sich auch bei den Wildschweinen um Wildtiere handelt, und diese, wenn ihnen keine Fluchtmöglichkeit zur Verfügung steht, auch in den Verteidigungsmodus schalten können.»  

Tiere greifen selten an, sollten aber in Ruhe gelassen werden

Wegen der Brut- und Setzzeit herrscht zu dieser Zeit im Wald und in der Waldesnähe die Leinenpflicht für Hunde. Aber auch wir Menschen sollten uns in diesen Monaten umsichtig und respektvoll gegenüber sämtlichen Wildtieren bewegen. «Man sollte die Wege nicht verlassen und nicht mitten durch den Wald laufen», so Meyer. «Wenn man Geräusche hört, dann sollte man langsam weglaufen und den Tieren den nötigen Freiraum zur Flucht geben.» Dass die Tiere angreifen würden, sei selten, aber natürlich nicht grundsätzlich auszuschliessen. Trotzdem solle man die Tiere bestmöglich in Ruhe lassen, sollte man ihnen begegnen. Sei es nachts oder eben mitten am Tag, was laut Meyer übrigens eher ungewöhnlich, aber eben doch möglich ist.

Bist du schon mal Wildtieren in der Natur begegnet?

Du weisst von einem Tier in Not?

Hier findest du Hilfe:

Feuerwehr, Tel. 118 (Tierrettung)

Polizei, Tel. 117 (bei Wildtieren)

Tierrettungsdienst, Tel. 0800 211 222 (bei Notfällen) 

Schweizerische Tiermeldezentrale, wenn ein Tier entlaufen/zugelaufen ist

Stiftung für das Tier im Recht, für rechtliche Fragen

GTRD, Grosstier-Rettungsdienst, Tel.  079 700 70 70 (Notruf)

Schweizerische Vogelwarte Sempach, für Fragen zu Wildvögeln, Tel. 041 462 97 00


Tierquälerei:

Meldung beim kantonalen Veterinäramt oder beim Schweizer Tierschutz (anonym möglich)

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