Wieder Chaos im Stadion: Familien im Reizgas-Nebel
Nach dem Match YB – GC kam es zu Scharmützeln zwischen Hooligans und zu einem Einsatz der Sicherheitskräfte: Familien mit Kindern mussten vor Reizgas flüchten.
Nach dem Flop beim Eröffnungsspektakel und Problemen bei der Ticketausgabe gabs nach dem Match GC – YB schon wieder Ärger. Vor dem Stadion trafen sich nach dem Match Fans. Gleichzeitig rotteten sich Hooligans zusammen.
«Plötzlich wurde ohne Vorwarnung eine Salve mit Reizgas mitten in die Menge gesprayt», sagt Matchbesucher T.P.* Die Leute drückten sich die YB-Schals vor den Mund, Kinder weinten. «Der Reizgas-Einsatz war unverhältnismässig», kritisiert Matchbesucher Urs Herzog vom Fanclub-Dachverband. «Eltern packten ihre Kinder und rannten aus dem Nebel.»
Jetzt ist klar: Es war kein Tränengaseinsatz der Polizei. Ein Sicherheitsmann der Firma Bronco Security hatte einen Spray mit Reizgas gezückt. «Für den Aussenbereich vor dem Stadion wäre eigentlich die Polizei zuständig», sagt Stefan Niedermaier vom Stade de Suisse Wankdorf. Der Sicherheitsmann habe schlichten wollen und sei dann selber angegriffen worden.
Niedermaier: «In unserem Sicherheitskonzept ist der Einsatz von solchen Sprays nicht vorgesehen.» Eine interne Untersuchung soll nun Klarheit schaffen.
Chaoten warteten vor dem Stadion
Nach dem Reizgas-Einsatz gings erst richtig los. Rund 50 Zürcher Hooligans warfen Sperrgitter gegen Personen und Autos. Da setzte die Polizei Gummischrot ein. 4 Personen wurden verhaftet, 2 verletzt.
12 der Chaoten waren gar nicht am Match, hatten sich aber am Nachmittag in Bern herumgetrieben und warteten dann vor dem Stadion. «Wir haben die Gruppe beobachtet – es gab aber keine Möglichkeit, einzugreifen», sagt Franz Märki von der Berner Stadtpolizei.
Andrea Abbühl
*Name der Red. bekannt