Notfall: Wiederbelebung muss ans Herz gehen

Aktualisiert

NotfallWiederbelebung muss ans Herz gehen

Laien, die mit einer Reanimation infolge eines Herzstillstands konfrontiert werden, sind häufig übefordert. Wer in eine solche Situation gerät, sollte sich vor allem auf eines konzentrieren.

Bei einem Herzstillstand ist schnelles Handeln überlebenswichtig. Wenn kein Defibrillator zur Wiederbelebung zur Verfügung steht, muss sich der potentielle Lebensretter auf die Herzmassage und die Beatmung konzentrieren. Letztere kann neusten Erkenntnissen nach im Notfall aber vernachlässigt werden. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die am Mittwoch im Journal of the American Medical Association (JAMA) publiziert wurde.

Die Studie wurde zwischen Anfang 2005 und Ende 2009 im amerikanischen Bundesstaat Arizona durchgeführt. Untersucht wurden 4415 Personen über 18 Jahre, die einen Herzstillstand ausserhalb eines Spitals erlitten hatten.

Von ihnen erhielten 666 (15,1 Prozent) eine Herz-Lungen-Reanimation, 2900 (65,5 Prozent) erhielten keine Reanimation durch Zeugen, und 849 (19,2 Prozent) bekamen lediglich eine Herzmassage ohne zusätzliche Beatmung.

Kaum Überlebenschancen ohne Hilfe

Die Überlebensrate bei Spitalaustritt lag bei den Patienten, die keine Hilfe bekamen, bei 5,2 Prozent. Grössere Überlebenschancen hatten jene, die eine klassische Herz-Lungen-Wiederbelebung bekamen (7,8 Prozent) - doch die meisten Überlebenden (13,3 Prozent) gab es bei der Gruppe derjenigen, die nur eine Herzmassage ohne Beatmung bekamen.

Laut JAMA lassen sich viele Menschen, die einen Herzstillstand beobachten, von einem Wiederbelebungsversuch abschrecken, weil sie sich unter anderem davor fürchten, dem Patienten zusätzlichen Schaden zuzufügen und eine Mund-zu-Mund-Beatmung durchzuführen.

In den USA ist der Herzstillstand ausserhalb medizinischer Einrichtungen ein grosses Gesundheitsproblem: Jährlich sind rund 300 000 Personen davon betroffen.

(sda)

Deine Meinung