Frontino trifft auf GCWiedersehen, aber keine Revanche
Erstligist Schaffhausen empfängt im Cup die Grasshoppers. Für den früheren GC-Junior Gianluca Frontino (23) ein spezielles Spiel.
- von
- Sandro Compagno

Gianluca Frontino (l.) trifft mit Schaffhausen auf seinen Ex-Klub.
«Unglaublich talentiert, technisch sehr stark.» Das Urteil über Gianluca Frontino stammt vom aktuellen GC-Captain Vero Salatic. Warum also spielt ein so begabter Fussballer in der 1. Liga Promotion? «Vielleicht hat mir der nötige Biss gefehlt», sagt Frontino schonungslos offen. Biss und auch ein wenig Glück. Unter Trainer Hanspeter Latour gehörte Frontino bei GC zum Kader der 1. Mannschaft, ohne je zu spielen. Als mit Ciriaco Sforza ein Trainer auf den Campus in Niederhasli kam, der mit jungen Spielern arbeiten wollte (und musste), da war der Offensivmann schon weg: in Lecce. «Das war der falsche Weg», sagt er heute. «Ich hätte geduldiger sein müssen.»
In Schaffhausen ist man darüber nicht unglücklich. 27 Tore schoss Frontino in der Saison 2011/12, bei 17 Toren steht er bei Halbzeit der laufenden Saison. Dabei hatte er zwischenzeitlich mit dem Spitzenfussball bereits abgeschlossen und kickte 2010/11 beim SV Schaffhausen in der 2. Liga (35 Tore!). Daneben arbeitete er im Aussendienst einer Versicherung. 18 Monate später sind Klubs aus der Super League auf den treffsicheren Mann aufmerksam geworden. Gibt es eine zweite Chance für den Hochbegabten?
Im 4-4-1-1-System von Trainer Maurizio Jacobacci agiert der Rechtsfuss als hängende Spitze. «Aber ich stosse oft in den Strafraum vor und suche den Abschluss.» Das will er auch morgen im Stadion Breite tun, wenn der aktuelle Leader der Super League zu Gast ist. Revanche-Gefühle weist er weit von sich: «Ich habe meine ganze Ausbildung bei GC erhalten und fühle mich dem Klub sehr verbunden.» Er habe nur ein Ziel: «Ein gutes Spiel machen – für den FC Schaffhausen und für mich.»