McLaren bestätigtWind ist für Alonsos Unfall verantwortlich
Für McLaren ist eine Windböe am Trainingsunfall von Fernando Alonso schuld. Doch der Unfall wirft weiter Fragen auf. Auch Sebastian Vettel hegt Zweifel.
- von
- als
Auf der Suche nach der Ursache für den Unfall von Fernando Alonso bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona ist McLaren einen grossen Schritt weitergekommen. «Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass der Unfall durch den unvorhersehbar böigen Wind verursacht wurde, der zu diesem Zeitpunkt auf diesem Teil der Strecke herrschte», teilte der Rennstall am Montag mit. Der Wind habe auf ähnliche Weise auch andere Fahrer wie Carlos Sainz junior von Toro Rosso beeinflusst.
Alonso befindet sich den Angaben zufolge in einem stabilen Genesungsprozess und «unterhalte sich mit Familie, Freunden und Klinik-Personal». Am Montagnachmittag veröffentlichte sein Manager Luis Garcia Abad ein Bild auf Twitter, das seinen Schützling im Spitalbett sitzend und mit nach oben gerecktem Daumen zeigt. Die bisherigen Ergebnisse, etwa von Computertomographien, seien «komplett normal», versicherte McLaren weiter.
Weitere Untersuchungen
Der Spanier bleibt vorerst für weitere Untersuchungen im Spital. McLaren will zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben, ob er weitere Tests in Barcelona absolviert. Die letzten offiziellen Probefahrten in der Formel 1 vor dem Saisonauftakt am 15. März in Australien stehen ab Donnerstag bis zum Sonntag auf dem Programm.
Auch am Tag nach dem Unfall wurde über die Umstände spekuliert. Spanische Medien berichteten, Alonso habe zunächst nicht auf Funksprüche vom Kommandostand reagiert. Sein Manager räumte zwar ein, der zweifache Weltmeister sei rund zehn Minuten benommen gewesen. Er bestritt jedoch, dass der Asturier bereits vor dem Unfall im Auto das Bewusstsein verloren hatte, wie in diversen Medien gemunkelt wurde.
Elektrischer Schlag?
Dies stellte auch McLaren klar. «Unsere Daten zeigen deutlich, dass er beim Herunterschalten war, während er bis zum ersten Zusammenstoss vollen Bremsdruck ausübte - etwas, das sicher nicht möglich gewesen wäre, wenn er zu der Zeit bewusstlos gewesen wäre», schrieb das Formel-1-Team in seiner Analyse.
Auch einen mechanischen Defekt an Alonsos Auto schlossen die Teamverantwortlichen als Ursache aus, nachdem etwa die «Bild» über einen defekten Frontflügel gemunkelt hatte. Der «Tagesspiegel» spekulierte über einen elektrischen Schlag und eingeatmete Benzin- beziehungsweise Batterie-Dämpfe, die den Spanier ausser Gefecht gesetzt haben soll.
Vettels Sicht der Dinge
Beste Sicht auf das Geschehen hatte Sebastian Vettel. Alonsos Nachfolger bei der Scuderia fuhr hinter dem Spanier her, als dieser die Kontrolle verlor und Beschrieb den Unfall als «seltsam». «Er war relativ langsam - ich schätze so 150 Stundenkilometer. Er war dann einfach rechts rübergezogen - es sah gar nicht nach einem Unfall aus», sagte der Deutsche gegenüber «auto, motor und sport». «Er ist dann ein paar Mal an die Mauer angeschlagen. Dann hab ich ihn aus den Augen verloren.»
Auch Button testete nicht weiter
Alonso war am Sonntag auf dem Circuit de Catalunya mit seinem Auto gegen eine Mauer gekracht. Sein Team hatte schon zu diesem Zeitpunkt versichert, der 33-Jährige habe sich keine ernsthaften Verletzungen zugezogen. McLaren hatte sein Testprogramm in Barcelona wegen des Crashs am Sonntag vorzeitig abgebrochen. (als/si)