FC Winterthur: Club plante mit Regenbogen auf Trikots, doch sie kamen nie

Publiziert

LGBTIQAWinti plante mit Regenbogen auf Trikots – doch die Farben verschwanden wieder

Eigentlich wollte der FC Winterthur in dieser Saison mit einem Regenbogen-Emblem auflaufen. Dazu kam es nicht. Anscheinend verweigerten einige Spieler die Farben – der FCW widerspricht dem. 

von
Adrian Hunziker
Nils Hänggi
1 / 3
Das Regenbogen-Logo auf dem grauen Auswärtstrikot des FC Winterthur ist wieder weg.

Das Regenbogen-Logo auf dem grauen Auswärtstrikot des FC Winterthur ist wieder weg.

Jonas Gabrieli
So präsentierte der Club das Trikot in seinem Shop. 

So präsentierte der Club das Trikot in seinem Shop. 

Fcwinterthur.ch
Der FC St. Pauli aus Hamburg trug letzte Saison ein fast identisches Emblem auf seinem Trikot. 

Der FC St. Pauli aus Hamburg trug letzte Saison ein fast identisches Emblem auf seinem Trikot. 

Fcstpauli.com

Darum gehts

Die Regenbogen-Fahne ist das Symbol der LGBTIQA-Community. Sie ist ein Zeichen für die Freiheit aller sexuellen Orientierungen und Formen von Geschlechtsidentität. Und sie sollte diese Saison auf dem Trikot des FC Winterthur platziert werden. Eigentlich keine Überraschung, lautet das Club-Motto der Zürcher doch: «Unser Herz schlägt rotweiss. Unsere Welt ist bunt.» Doch so weit kam es nie. 

So stiessen die Farben offenbar auf Ablehnung bei einigen Spielern. Wie die Tamedia-Zeitungen berichten, sollen einige Spieler die Farben aus persönlichen Gründen abgelehnt haben. 20 Minuten konfrontiert FCW-Sprecher Andreas Mösli damit. Dieser stellt klar: «Es hat sich niemand geweigert, weil wir gar nicht an diesen Punkt gekommen sind. Die Aktion wurde von uns schon vorher sistiert.» 

Spieler verschenkten Trikots

Was er damit meint, ist, dass das Nicht-Tragen der Trikots auf schlicht zu wenig Trikots zurückzuführen ist. Gegenüber den Tamedia-Zeitungen sagt er: «Weil wir die Mannschaft nicht über die Sonderaktion informiert hatten, verschenkten einzelne Spieler bereits vor Saisonbeginn ihre Trikots an Bekannte und Verwandte.» Von einer Verweigerung oder gar von homophoben Gründen will Mösli überhaupt nichts wissen. Das stellt er auch gegenüber 20 Minuten klar: «Wir als FCW haben nicht so mit den Spielern geredet, dass sie uns gegenüber eine Meinung äussern mussten.»

Er schiebt die Schuld, dass es mit den Regenbogen-Trikots nicht geklappt hat, auf den Verein. Er spricht von einer teilweisen Überforderung von all den Aufgaben nach dem Aufstieg in die Super League und davon, dass man gar keine Zeit gehabt habe, um das Thema mit der Mannschaft ausführlich zu besprechen.

So kam es, dass ausgerechnet beim FC Winterthur der Regenbogen vom Trikot verschwand und der FCW dem FC St. Pauli sowie den Winti-Frauen nicht nacheiferte. Der deutsche Traditionsclub trat in der vergangenen Saison mit Regenbogen-Emblem an. Bei den Frauen des FCW prangen die Farben an der Captainbinde von Karin Mönch. Immerhin: Ein paar Winterthur-Fans konnten sich trotzdem freuen. So kamen ein paar Trikots in den Verkauf – sie waren innert kürzester Zeit vergriffen.  

LGBTIQ: Hast du Fragen oder Probleme?

Hier findest du Hilfe:

LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

Du-bist-du.ch, Beratung und Information

InterAction, Beratung und Information für intergeschlechtliche Menschen, Tel. 079 104 81 69

Lilli.ch, Information und Verzeichnis von Beratungsstellen

Milchjugend, Übersicht von Jugendgruppen

Elternberatung, Tel. 058 261 61 61

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Keine News mehr verpassen

Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
Erhalte das Wichtigste kurz und knapp täglich direkt in dein Postfach.

Deine Meinung