Verpackung nein danke«Wir arbeiten an der Supermarkt-Revolution»
Der boomende Berliner Supermarkt Original Unverpackt, der komplett auf Einweg-Verpackungen verzichtet, will nach Basel und Zürich expandieren und sucht Franchise-Nehmer.
- von
- Dominique Artacho
«Original Unverpackt» heisst ein Berliner Laden, der momentan weltweit positiv Schlagzeilen macht. Dies, weil der Supermarkt ohne jegliche Verpackungen auskommt und so zur Nachhaltigkeit und zum Umweltschutz beiträgt.
Gegründet wurde das neue Ladenkonzept von der Ostschweizerin Sara Wolf. Seit Eröffnung im September vergangenen Jahres boomt das Geschäft regelrecht. «Wir haben einen Nerv getroffen, die Leute rennen uns die Bude ein», so Wolf gegenüber der «bz Basel».
Der Umwelt zuliebe
Der Laden in Kreuzberg verzichtet komplett auf Einweg-Verpackungen. Weder Plastik noch Papier werden verwendet, was diesen Supermarkt von herkömmlichen unterscheidet. «Wir arbeiten gerade an einer Supermarkt-Revolution», sagt Wolf.
Die 350 Produkte im Sortiment müssen somit alle in selbst mitgebrachte Glasflaschen, Tupperwares oder sonstige Behälter abgefüllt werden. Dadurch tun die Kunden nicht nur der Umwelt etwas zugute, sondern auch ihrem Portemonnaie: da die Verpackungskosten wegfallen, sind die Produkte verhältnismässig günstig.
Neu in Basel und Zürich
Aufgrund der positiven Resonanz will Wolf nun auch in die Schweiz expandieren. Geplant ist eine Filiale sowohl in Zürich wie auch in Basel. «Wir stehen in Verhandlungen mit Franchise-Nehmern. Wenn alles nach Plan läuft und wir gesund weiterwachsen, feiern wir 2016 Eröffnung», freut sich die Geschäftsführerin.
Das Konzept dürfte in Basel Anklang finden. Hier gibt es ähnliche Umsetzungen, die dasselbe Ziel verfolgen. So etwa der Verein Lebensmittel Gemeinschaft Basel, der Nahrungsmittel auf gesunde und nachhaltige Art an den Kunden bringt. Einen wichtigen Punkt dabei spielt auch die Verpackung. «Wir möchten so wenig Verpackung wie möglich benutzen», steht auf ihrer Website.
Nachhaltigkeit ist in
Die Schweizer sind Europameister in der Abfallproduktion: Im Durchschnitt fallen bei jedem Eidgenosse ungefähr 170 Kilogramm Abfall nur aus Einwegverpackungen pro Jahr an. Das dies der Umwelt schadet, ist weitläufig bekannt. Tatsache ist aber auch, dass die Schweizer vorbildlich recyceln und zunehmend nachhaltiger leben. Mit dem neuen Ladenkonzept aus Berlin dürfte sich dieser Trend weiter zum Positiven entwickeln.