Rheintal: Präparierte Köder – Gefahren für Hunde

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Rheintal«Wir können nicht tatenlos zusehen, wie unsere Hunde vergiftet werden» 

In St. Margrethen SG ist kürzlich ein Hund an den Verletzungen durch einen Köder verstorben. Hündeler haben Angst und die Gemeinde wirkt mit Schildern und Kontrollgängen entgegen. 

von
Ammar Jusufi
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Mit diesen Schildern warnt die Gemeinde die Bevölkerung. 

Mit diesen Schildern warnt die Gemeinde die Bevölkerung. 

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In St. Margrethen SG hat jemand Cervelats mit Reissnägeln präpariert. 

In St. Margrethen SG hat jemand Cervelats mit Reissnägeln präpariert. 

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Die Köder können Hunden beim Verzehr schwere Verletzungen zufügen. 

Die Köder können Hunden beim Verzehr schwere Verletzungen zufügen. 

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Darum gehts

  • In St. Margrethen SG machen Ködermeldungen die Runde. 

  • Hündeler aus der Umgebung haben Angst um ihre Vierbeiner.

  • In diversen Teilen des Rheintals sollen weitere Köder gefunden worden sein. 

  • Die Gemeinde St. Margrethen warnt mit Schildern und führt Kontrollgänge durch. 

Wer im Rheintal einen Hund besitzt, wurde in der letzten Zeit bestimmt gewarnt. Denn kürzlich ist in St. Margrethen SG ein Hund wegen einer mit Reissnägeln präparierten Wurst verstorben. Jetzt häufen sich die Sichtungen von Ködern auch in weiteren Teilen des Rheintals. Im Netz machen diverse Bilder mit angeblichen Köderfunden in Diepoldsau SG und Rheineck SG die Runde.

An die Leine nehmen nur bedingt eine Lösung

«Wir haben Angst um unsere Hunde», sagt eine Hundebesitzerin zu 20 Minuten. Früher liebte sie es, mit ihrem Vierbeiner in St. Margrethen SG zu spazieren. Heute fürchtet sie sich vor den präparierten Ködern. «Die Leute sagen, man solle den Hund doch einfach an die Leine nehmen, aber für eine artgerechte Ausführung braucht der Hund selbst an der Leine mindestens 15 Meter», sagt sie. Für einen Maulkorb brauche der Hund mindestens einen Monat Zeit für die Eingewöhnung. 

Der Polizei sind keine weiteren Fälle bekannt

Seit den Ködermeldungen ist Gassigehen nicht mehr dasselbe. «Man hat ständig Angst und muss immer schauen, was der Hund gerade macht», so die Hundebesitzerin. Jetzt wolle man die Leute darauf aufmerksam machen und die Nachricht so weit verbreiten wie möglich. «Auch Leute ohne Hund sollen melden, wenn sie etwas Auffälliges sehen», so die Hundebesitzerin.

Man solle nicht einfach wegschauen. «Wir können nicht tatenlos zusehen, wie unsere Hunde vergiftet werden», sagt sie weiter. Über die Gemeinde hat der Tierschutzbeauftragte eine Anzeige gegen unbekannt eingereicht. Die Fälle in St. Margrethen SG sind der Kantonspolizei St. Gallen bekannt. Fälle aus anderen Gebieten sind der Polizei jedoch nicht bekannt, wie Hanspeter Krüsi, Mediensprecher Kapo SG, mitteilt. 

«Wir alle halten die Augen offen»

Die Gemeinde in St. Margrethen SG ist ebenfalls informiert und hat entsprechende Massnahmen getroffen. «Behalten Sie Ihren Hund im Auge. Es wurden in der Region verschiedene Fremdstoffe festgestellt», schreibt die Bauverwaltung an Schildern, die sie an den entsprechenden Stellen anbringen. Ob mit «Fremdstoffen» neben Reissnägeln und Schrauben auch Giftköder gemeint sind, bleibt offen. 

Die Gemeinde und die Kantonspolizei St. Gallen arbeiten eng zusammen. «Momentan werden auch stets Kontrollgänge an den betroffenen Stellen durchgeführt», sagt Arnold Keller, Tierschutzbeauftragter St. Margrethen. Weiter wurden die Leute sensibilisiert. «Wir alle halten die Augen offen», so Keller. 

Hast du einen Hund?

Du weisst von einem Tier in Not?

Hier findest du Hilfe:

Feuerwehr, Tel. 118 (Tierrettung)

Polizei, Tel. 117 (bei Wildtieren)

Tierrettungsdienst, Tel. 0800 211 222 (bei Notfällen) 

Schweizerische Tiermeldezentrale, wenn ein Tier entlaufen/zugelaufen ist

Stiftung für das Tier im Recht, für rechtliche Fragen

GTRD, Grosstier-Rettungsdienst, Tel.  079 700 70 70 (Notruf)

Schweizerische Vogelwarte Sempach, für Fragen zu Wildvögeln, Tel. 041 462 97 00


Tierquälerei:

Meldung beim kantonalen Veterinäramt oder beim Schweizer Tierschutz (anonym möglich)

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