Fremdmelken im Alpstein«Wir müssen uns dagegen wehren»
Eine Landwirtin hat zwei junge Wanderer beim Fremdmelken erwischt. Der Vorfall machte in der Alpstein-Region schnell die Runde. Auch in den sozialen Medien wird rege darüber diskutiert.
Darum gehts
Zwei Wanderer haben am Samstag eine fremde Kuh gemolken.
Die Aktion sprach sich in der Region schnell herum.
Eine Landwirtin erzählt 20 Minuten, was sie vom Vorfall hält.
Auch in den sozialen Medien sorgt das Thema für Gesprächsstoff.
Das ist die Situation
Am Samstag ertappte eine Landwirtin zwei junge Männer beim Melken einer ihrer Kühe. Für die Aktion der Wanderer hat sie kein Verständnis. Ausserdem hätte das Fehlverhalten der beiden für die Kuh und die Männer selbst schwerwiegende Folgen haben können. Laut Bauernverband St. Gallen kann bei falschem Melken eine Euterinfektion resultieren. Auch eine aggressive Reaktion des Tiers war nicht wegzudenken, da Kühe es nicht gewohnt sind, von Fremden gemolken zu werden. Die Touristen hatten also Glück, ohne Verletzungen davongekommen zu sein.
Das sagt eine Landwirtin
Der Vorfall vom Wochenende machte in der Region und vor allem unter den Landwirtinnen und Landwirten schnell die Runde. Silvia, die im Appenzellerland selber Kühe hat, fand kaum Worte, als sie davon erfuhr. Sie hätte überhaupt keine Freude gehabt und ähnlich wie die betroffene Landwirtin reagiert: «Ich wäre sofort hingerannt und hätte die Personen zur Rede gestellt.»
Dabei geht es der Appenzellerin nicht nur um die Risiken des Melkens: «Die Tiere sind fremdes Eigentum. Man läuft auch nicht einfach in den Laden und nimmt sich etwas.» Für die Landwirtin ist klar, dass man sich dagegen wehren muss. Abschliessend sagt sie: «Ich denke, jeder Landwirt wäre fassungslos und hätte so reagiert.»
Das kursiert in den sozialen Medien
Auch in den sozialen Medien sorgt der Vorfall für rote Köpfe: «Eine bodenlose Frechheit», kommentiert ein Instagram-User. Mit dieser Meinung ist er nicht allein – weitere Userinnen und User finden, dass klar eine Grenze überschritten wurde. Ein Mann meint sogar: «Das sollte strafrechtlich verfolgt werden.» Dieser Fall könnte sogar eintreffen, falls die Landwirtin eine Anzeige bei der Polizei macht. Dann könnte den beiden Milchdieben eine Freiheits- oder Geldstrafe drohen.
Doch nicht alle scheinen sich darüber aufzuregen. Einige nehmen den Vorfall mit Humor. So kommentiert ein Mann: «Vielleicht hatten sie noch Ovopulver dabei. Dann können sie es nicht besser, aber länger.» Weitere Personen amüsieren sich und schreiben Kommentare wie «Milkshake to go» oder «die hatten wohl Durst». Die Folgen der unerlaubten Melkaktion werden sich noch zeigen.
Du weisst von einem Tier in Not?
Hier findest du Hilfe:
Feuerwehr, Tel. 118 (Tierrettung)
Polizei, Tel. 117 (bei Wildtieren)
Tierrettungsdienst, Tel. 0800 211 222 (bei Notfällen)
Schweizerische Tiermeldezentrale, wenn ein Tier entlaufen/zugelaufen ist
Stiftung für das Tier im Recht, für rechtliche Fragen
GTRD, Grosstier-Rettungsdienst, Tel. 079 700 70 70 (Notruf)
Schweizerische Vogelwarte Sempach, für Fragen zu Wildvögeln, Tel. 041 462 97 00
Tierquälerei:
Meldung beim kantonalen Veterinäramt oder beim Schweizer Tierschutz (anonym möglich)
Keine News mehr verpassen
Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
Erhalte das Wichtigste kurz und knapp täglich direkt in dein Postfach.