Christoph Spycher«Wir müssen uns nicht für den Sieg entschuldigen»
GC dominiert ein ultradefensives YB nach Strich und Faden. Trotzdem stehen die Berner am Ende als Sieger da. Für Routinier Christoph Spycher keine Schande.
- von
- Eva Tedesco
YB-Captain Christoph Spycher über einen dreckigen Sieg in Zürich und warum YB sich nicht dafür entschuldigt. (Video: 20 Minuten)
Christoph Spycher, sind die drei Punkte gegen GC gestohlen?
Christoph Spycher: GC war klar die bessere Mannschaft. Darüber müssen wir nicht diskutieren. Aber man darf auch nicht vergessen, dass wir in Bern im Direktduell besser waren und auch unglücklich verloren haben. Beide Mannschaften sind je einmal über 90 Minuten besser gewesen und jeder hat einmal gewonnen, wobei die Punkte jeweils verkehrt verteilt wurden und deshalb ist das so korrekt.
YB hat in der ersten Halbzeit kaum versucht, mitzuspielen. War das so geplant?
Wir wollten tiefer stehen und versuchen, über Konter Nadelstiche zu setzen. Nachdem wir gemerkt haben, dass das nicht klappt, sind wir nach der Pause höher gestanden und haben versucht, GC früher etwas entgegenzusetzen. Und dann lief es auch besser. Es ist sicher aus unserer Sicht ein dreckiger Sieg. Ein Arbeitssieg, aber ein wichtiger. Man muss sehen, dass wir aus einer schwierigen Phase kommen. Deshalb nehmen wir die Punkte und entschuldigen uns nicht.
Wobei sicher auch die Torumrandung mitgeholfen hat, dass YB nicht in Rückstand geraten ist.
Ja sicher, das ist so. Aber ich glaube, dass wir im August in Bern die unglaublichere Anzahl an Torchancen hatten und nicht gemacht haben. Noch einmal: Wir müssen uns hier nicht entschuldigen, dass wir drei Punkte mitnehmen.
Die von Ihnen angesprochene schwierige Phase hat just mit der Heimniederlage gegen GC begonnen. Drehen Sie jetzt das Blatt um? Startet YB einen positiven Lauf?
Das hoffen wir natürlich. Wir haben gewusst, dass wir mit dem Sieg in der Tabelle gut positioniert und wieder voll dabei sind. Wenn man dieses Spiel gegen GC anschaut, haben wir sicher noch Steigerungspotenzial, aber wir haben konstant gute Leistungen gezeigt, nur sind die Punkte etwas komisch verteilt. Meistens, wenn wir gut gespielt haben, hat es nicht mit Punkten geklappt. In St. Gallen oder auch gegen GC hatten wir sicher keinen guten Tag, aber konnten Punkte mitnehmen. Schlussendlich kann uns das aber egal sein, denn es wartet schon die nächste schwierige Aufgabe im Cup – ein für uns wichtiges Spiel. Danach kommt die Natipause, in der wir ein wenig durchschnaufen können, denn dann gilt es, bis zur Winterpause einen Schlussspurt hinzulegen.