Purosangue: Der erste viertürige Ferrari im Test

Der Purosangue ist der perfekte Ferrari für den Skiurlaub zu viert.

Der Purosangue ist der perfekte Ferrari für den Skiurlaub zu viert.

Ferrari
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PurosangueWir sind den ersten viertürigen Ferrari gefahren

Einen Ferrari wie den Purosangue gab es noch nie:  Erstmals bauen die Italiener einen Vierplätzer und Viertürer. Auf einer ersten Testfahrt konnten wir uns selbst davon überzeugen, warum der Purosangue mehr Sportwagen als SUV ist.

von
Michael Lusk / A&W Verlag

Die Zeiten ändern sich, auch bei Ferrari. Stand die Marke mit dem «Cavallino Rampante» seit ihrer Gründung als Inbegriff des italienischen Sportwagens für die Rennstrecke oder Wochenend-Trips, von der Fans weltweit träumen, gibt es immer mehr Kunden, die auch im Alltag einen Ferrari fahren wollen. Und nicht auf praktische Annehmlichkeiten wie vier Türen, vier Sitzplätze und einen grossen Kofferraum verzichten wollen. Sei es, um im Winter zum Skiurlaub nach St. Moritz zu fahren oder im Sommer ins Landhaus in der Toskana. Mit dem Purosangue kommt jetzt das passende Geschoss dazu aus Maranello.

Die Kraft aus 12 Zylindern

Das Herzstück eines Ferrari ist der Motor. Und hier gehen die Italiener nochmals in die Vollen, setzen auf ihren grandiosen, freisaugenden 6,5-Liter-V12, der auch schon den 812 Superfast beflügelt. 725 PS leistet er im Purosangue, bereits ab 2100 Umdrehungen stehen 80 Prozent des maximalen Drehmoments zur Verfügung. Das reicht, um aus dem Stand in 3,3 Sekunden auf Tempo 100 zu beschleunigen und eine Endgeschwindigkeit weit jenseits der 300 km/h zu erreichen. 

Dank Allradantrieb kommt der Ferrari Purosangue auch bei winterlichen Verhältnissen überall hin.

Dank Allradantrieb kommt der Ferrari Purosangue auch bei winterlichen Verhältnissen überall hin.

Ferrari
Dank schnittiger Silhouette wirkt er kompakter, als er effektiv ist.

Dank schnittiger Silhouette wirkt er kompakter, als er effektiv ist.

Ferrari
Eine Besonderheit sind die gegenläufig öffnenden Türen.

Eine Besonderheit sind die gegenläufig öffnenden Türen.

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In den Dolomiten, wo wir den Purosangue einer ersten Testfahrt unterziehen konnten, beeindruckt aber vor allem die Art und Weise, wie das Vollblut auf kurvigen Strassen performt. Dank Allrad, Wankausgleich und einer fast perfekten Gewichtsverteilung von 49:51 Prozent fährt sich der Purosangue wie auf Schienen, lässt sich auch bei feuchter Strasse nie aus der Ruhe bringen. Ein Genuss ist auch der Sound der zwölf Zylinder: Zwar darf auch ein Ferrari anno 2023 nicht mehr so brüllen wie vor zehn oder 20 Jahren. Dennoch haben es die Ingenieure geschafft, dass der Purosangue dem Fahrer sowohl beim Gasgeben, als auch beim Bremsen respektive Runterschalten ein Grinsen ins Gesicht zaubert. 

Für alle Aufgaben gerüstet

Seine Dimensionen merkt man ihm beim Fahren nicht an und auch parkiert steht er mit seiner Breite von 2,03 Metern und seiner Höhe von 1,59 Metern extrem bullig und überraschend kompakt da. Dennoch bietet er bis zu vier Passagieren nochmals deutlich mehr Platz, als es beispielsweise schon ein GTC4Lusso tat. Auf den beiden hinteren Einzelsitzen können auch Personen über 1,90 Meter bequem sitzen, in den Kofferraum passt ebenfalls das Feriengepäck von vier Reisenden. Besonders bequem ist übrigens das Einsteigen, weil die hinteren Türen gegenläufig öffnen. Und die mit Alcantara ausgeschlagenen Sitze sind nicht nur bequem, sondern ebenso nachhaltig.
Auch in Sachen Infotainment macht der Purosangue einen grossen Sprung nach vorne: Die Italiener haben nämlich gleich ganz darauf verzichtet, ein eigenes Navigationssystem zu entwickeln und setzen stattdessen konsequent auf Apple Carplay und Android Auto. Der Fahrer oder die Fahrerin kann sich alle Informationen direkt im Tacho-Screen vor sich anzeigen lassen. Und auch der Beifahrende kann auf einem 10,2 Zoll grossen Bildschirm mitverfolgen, wie schnell der Fahrende gerade unterwegs ist und vieles mehr.

Enorme Nachfrage

Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, und einen Ferrari Purosangue will, braucht nebst einem gut gefüllten Portemonnaie aber auch Geduld. Der Basispreis des neuen Zugpferds aus Maranello beträgt in der Schweiz nämlich 409'000 Franken – ohne Extras versteht sich. Und dennoch wird Ferrari von den Kunden geradezu überrannt, die Wartezeit liegt aktuell bei rund 18 Monaten. 

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