Safari Bar, Zürich: «Wir weigern uns, Arschlöcher zu bedienen»

Aktualisiert

Safari Bar, Zürich«Wir weigern uns, Arschlöcher zu bedienen»

«Bist du ein Rassist, Fundamentalist, Sexist, homophob oder sonst ein Arschloch? Dann bleib bitte draussen.» Dieses Statement klebt an der Eingangstür der Safari Bar und sorgt für Diskussionen.

von
Jennifer Furer
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In Postkartengrösse klebt ein Schild an einem Fenster der Safari Bar in Zürich.

In Postkartengrösse klebt ein Schild an einem Fenster der Safari Bar in Zürich.

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Darauf steht ausdrücklich geschrieben, dass Rassisten, Fundamentalisten, Sexisten, Homophobe und Arschlöcher nicht bedient werden.

Darauf steht ausdrücklich geschrieben, dass Rassisten, Fundamentalisten, Sexisten, Homophobe und Arschlöcher nicht bedient werden.

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«Wir haben das Recht und die Verantwortung zu entscheiden, wer hier bedient wird», sagt Barbesitzer Oliver Graf.

«Wir haben das Recht und die Verantwortung zu entscheiden, wer hier bedient wird», sagt Barbesitzer Oliver Graf.

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Wer in die Safari Bar an der Zähringerstrasse in Zürich will, muss gewisse Bedingungen erfüllen – denn Rassisten, Fundamentalisten, Sexisten, Homophobe und Arschlöcher werden dort nicht bedient. «Wir haben das Recht und die Verantwortung zu entscheiden, wer hier bedient wird», sagt Barbesitzer Oliver Graf.

Die Idee, ein solches Statement an das Fenster der Eingangstür zu kleben, war eine gemeinsame Entscheidung von den Mitarbeitern und Graf: «Wir sind ein liberales Team und kommen mit vielen unterschiedlichen Leuten in Kontakt, darunter manchmal mit solchen, auf die das Schild zutrifft», sagt er. Deshalb habe man eine Grenze gezogen und sich das Recht genommen, gewisse Leute aus der Bar wegzuschicken.

«Irgendwo hat es Grenzen»

So habe er etwa mitbekommen, wie ein Mann mit einer gelben Weste, auf der «Sharia-Polizist» stand, bei ihm auf der Terrasse Leute angesprochen habe und sie habe bekehren wollen, keinen Alkohol zu trinken. Auch ein Jesuiten-Prediger sei auf Leute zugegangen und habe ihr lasterhaftes Dasein angeprangert. «Irgendwo hat es Grenzen», sagt Graf. Ebenfalls nicht in seiner Bar sehen will er Männer, die Frauen übertrieben anbaggern, Leute, die andere grundlos beleidigen oder sonstige Respektlosigkeiten.

Er befürchtet aber nicht, durch das Schild und seine Einstellung Gäste zu verlieren: «Bis jetzt habe ich viele positive Reaktionen dafür bekommen. Nur eine war negativ.» Diese sei ihm aber nicht persönlich, sondern auf Facebook mitgeteilt worden.

Das Schild polarisiert

Ohnehin ist auf Facebook eine Diskussion über das Schild entbrannt. Beispielsweise schreibt ein User: «Als Stammgast möchte ich solche Bilder nie wieder sehen.» Ein anderer hingegen findet nur lobende Worte dafür: «Nun, im Geiste haben wir den Spruch wohl alle gemeinsam gekritzelt und stehen voll und ganz dahinter.»

Obwohl das Schild polarisiert, ist für Graf klar: «Das Schild bleibt. Wir stehen zu dem, was wir sagen und denken.»

Gastro Zürich zeigt sich skeptisch

Ernst Bachmann, Präsident des Gastgewerbeverbands des Kantons Zürich (GastroZürich) sagt zwar auch, dass jeder Besitzer selber entscheiden könne, wer in seine Bar dürfe und wer nicht, er findet das Schild aber nicht gut: «Solche Statements führen zu emotionalen Reaktionen.»

Er begrüsst es zwar, dass Leute, die sich nicht anständig benehmen, nicht bedient werden. Dennoch würde er so ein Schild nicht anbringen.

Kennen Sie auch eine Bar mit speziellen Einlass-Kriterien? Schreiben Sie uns auf feedback@20minuten.ch.

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