Nach Plagiats-AffäreWirbel um Guttenbergs Auszeit
Der ehemalige deutsche Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg will laut Spiegel für zwei Jahre ins Ausland ziehen. Guttenbergs Gattin Stephanie widerspricht.
Um die Zukunftspläne von Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg gibt es Verwirrung. Einem «Spiegel»-Bericht zufolge will der über die Plagiatsaffäre gestolperte CSU-Politiker mit seiner Familie für mindestens zwei Jahre eine Auszeit im Ausland nehmen. Das habe er gegenüber mehreren Vertrauten angegeben, meldete das Nachrichtenmagazin am Freitag. Für die Zeit danach habe er eine Rückkehr in die Politik nicht ausgeschlossen.
Laut «Bild»-Zeitung prüfen die Guttenbergs jedoch verschiedene Möglichkeiten für einen beruflichen Neustart - und zwar im In- und Ausland. Guttenbergs Gattin Stephanie sagte dem Blatt, «dass eine Reihe von interessanten Optionen auf dem Tisch liegen, die wir uns anschauen.» Eine konkrete Entscheidung sei noch nicht gefallen.
Keine Auszeit von beruflichen Verpflichtungen
Abwegig ist laut Stephanie, dass ihr Mann eine Auszeit von allen beruflichen Verpflichtungen nimmt. Dem «Spiegel» zufolge hatte Guttenberg in Unterredungen und E-Mails von einem «Sabbatical» gesprochen, allerdings einem «politischen». Mit der Familie werde er spätestens zum kommenden Schuljahr nach London oder in die USA ziehen, hiess es weiter.
Guttenberg hat nach Überzeugung der Universität Bayreuth in seiner Dissertation vorsätzlich abgeschrieben und getäuscht. Nach dem Bekanntwerden der Plagiatsvorwürfe war der CSU-Politiker Anfang März vom Amt des Verteidigungsministers zurückgetreten. Zuvor hatte ihm die Universität Bayreuth bereits seinen Doktortitel aberkannt. Zudem läuft gegen den einstigen CSU-Star noch immer ein Ermittlungsverfahren wegen nicht-gewerbsmässiger Urheberrechtsverletzung.
(dapd)