EM-Quali: So läuft die Nati-Reise nach Serbien

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EM-Quali«Wird keine Zwischenfälle geben» – Nati muss nach Serbien reisen

In Serbien startet die Schweizer Nati gegen Belarus in die EM-Quali. Trotz den hitzigen Duellen in jüngster Vergangenheit gehen alle Parteien von einer reibungslosen Reise aus.

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Im Stadion Karadjordje in Novi Sad trifft die Nati am Samstag auf Belarus.

Im Stadion Karadjordje in Novi Sad trifft die Nati am Samstag auf Belarus.

imago/Pro Shots
Nati-Medienchef Adrian Arnold (rechts) rechnet aber mit einer ruhigen Reise nach Serbien.

Nati-Medienchef Adrian Arnold (rechts) rechnet aber mit einer ruhigen Reise nach Serbien.

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Granit Xhaka reist als einziger Spieler mit kosovarischen Wurzeln mit.

Granit Xhaka reist als einziger Spieler mit kosovarischen Wurzeln mit.

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Darum gehts

  • Die Schweizer Nati trifft am Samstag (18 Uhr) im serbischen Novi Sad auf Belarus.

  • Nach den brisanten Duellen mit Serbien an der WM 2018 und 2022 steht das EM-Quali-Spiel unter besonderen Vorzeichen.

  • Der serbische Journalist Ivan Cvetkovic rechnet aber nicht mit Spannungen oder Zwischenfällen.

Ausgerechnet in Serbien startet die Schweizer Nati am Samstag (18 Uhr) in die EM-Quali. In Novi Sad, etwas mehr als eine Autostunde nördlich von Belgrad, trägt Belarus seit Ausbruch des russischen Krieges gegen die Ukraine seine Heimspiele aus. «Mit dem Hintergrund, dass wir Spieler mit kosovarischen Wurzeln haben, waren wir aufgrund der aktuellen politischen Lage zwischen dem Kosovo und Serbien verwundert über diesen Entscheid», sagt Nati-Medienchef Adrian Arnold.

Hinzu kommen die hitzigen Duelle gegen Serbien an der WM 2018 in Russland und 2022 in Katar. Dabei erfolgten jeweils unterschiedlichste Provokationen von beiden Seiten aus. Bei den Schweizern standen dabei vor allem Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri im Fokus.

Kein zweites Istanbul

Zwar gab es nun im Vorfeld des Quali-Spiels gegen Belarus mehrere Gespräche zwischen dem Schweizer Fussballverband und der Uefa, «als Mannschaft mit Heimrecht darf aber Belarus über den Spielort bestimmen», erklärt Arnold. Beim Verband hat man diesen Entscheid akzeptiert.

Am Freitagnachmittag wird die Nati von Basel nach Belgrad reisen. Dort dürfte die Mannschaft mehr oder weniger direkt vom Flugzeug in den Mannschaftsbus umsteigen. Zu ähnlichen Szenen wie 2005 beim ominösen Barrage-Rückspiel gegen die Türkei wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht kommen. Damals wurden die Schweizer am Istanbuler Flughafen absichtlich von Flughafenpersonal aufgehalten und von Fans in der Ankunftshalle beschimpft.

Serbische Medien berichten über Shaqiri-Aus

«Wir haben unser Sicherheitsdispositiv der Lage angepasst», so Arnold. Über die genauen Details hält man sich beim Verband bedeckt – auch um zu vermeiden, dass öffentlich kommunizierte Massnahmen als Provokation verstanden werden könnten. Zweimal ist man im Vorfeld zur Rekognoszierung nach Serbien gereist. «Der serbische Fussballverband war sehr hilfsbereit und unterstützend. Wir gehen davon aus, dass alles gut verlaufen wird.»

Ähnlich beurteilt man die Lage in Serbien. «Das Spiel zwischen Belarus und der Schweiz ist hier keine grosse Sache. Ich glaube nicht, dass es auch nur kleine Zwischenfälle oder Spannungen geben wird», sagt Journalist Ivan Cvetkovic, der für das Sport-Portal Sportske.net arbeitet. «Serbische Medien haben zwar darüber berichtet, dass Xherdan Shaqiri nicht spielen wird. Allerdings gibt es dadurch noch weniger Gründe für Spannungen», sagt er zu 20 Minuten.

Nur Xhaka im Aufgebot

Nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Xherdan Shaqiri und Andi Zeqiri sowie dem U-21-Aufgebot von Ardon Jashari verbleibt im Team mit Captain Granit Xhaka nur ein einziger Spieler mit kosovarischen Wurzeln. Aufgrund von möglichen Spannungen Spieler nicht mit nach Serbien zu nehmen, war im Nati-Umfeld aber nie ein Thema. «Wir haben mit den Spielern über die Thematik gesprochen», hatte Murat Yakin bei der Kaderbekanntgabe vergangene Woche erklärt. «Für alle Spieler war aber klar, dass sie gerne dabei sein möchten.»

Im Gegensatz zu anderen Auswärtspartien werden das Abschlusstraining und die Pressekonferenz vor dem Spiel noch in der Schweiz stattfinden. Mit dem Spielort Serbien hat das aber nur indirekt zu tun. «Da wir auf neutralem Terrain spielen, haben wir diesbezüglich keine Auflagen», erklärt Arnold. Dadurch erspart man sich unter anderem den Transport von Trainingsmaterial. Zudem habe sich der Platz in Novi Sad bei der letzten Rekognoszierung in einem nicht allzu guten Zustand präsentiert.

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