Krise in LangnauWird nun DiDomenico zum Heilsbringer?
Die neue Rote Laterne der Liga. Nach dem 0:4 gegen Kloten steigt die Unruhe bei den SCL Tigers.
- von
- Marcel Allemann
Die Emmentaler sind nach 7 gespielten Runden wieder einmal dort angelangt, wo sie in dieser Saison eigentlich nicht mehr hinwollten. Am Ende der Tabelle. Am Tag nach dem ersten Saisonsieg gegen Servette (3:2 n.V.) präsentierten sich die Langnauer beim 0:4 am Samstagabend im Kellerduell gegen Kloten erschreckend schwach. «Ich habe keine Erklärung dafür», sagte Sportchef Jörg Reber hinterher ziemlich ratlos, «was da geschehen ist, müssen wir nun intern gut anschauen.»
Ehlers (noch) kein Thema
Auf seinen Trainer Heinz Ehlers lässt Reber (noch) nichts kommen: «Das ist kein Thema, darüber brauchen wir gar nicht erst zu diskutieren.» Der Däne selbst zeigte sich in Kloten schwer enttäuscht und kündigte an: «Ich werde nun einige individuelle Gespräche führen und diese Spieler fragen, ob sie überhaupt bereit sind, das zu spielen, was ich spielen will.» Der Tonfall dürfte damit im Emmental ab sofort rauer werden.
Zugleich wird eine spannende Personalakte zum Thema. Jene von Kultstürmer Chris DiDomenico, der im letzten Frühjahr, mitten in der Saison, aus dem Emmental geflohen ist, um sich bei den Ottawa Senators seinen NHL-Traum zu verwirklichen. Auf lediglich 3 NHL-Spiele ist der kanadische Stürmer danach gekommen und nun wurde er am Wochenende vorzeitig aus dem Kader der Senators gestrichen. Kommt er im Waiver nun nicht bei einem anderen NHL-Team unter, droht er in der AHL bei Belleville zu versauern.
Da dürfte eine Rückkehr nach Langnau die wesentlich reizvollere Alternative sein. Auch finanziell. Reber sagt zur Akte DiDomenico: «Ich sage nicht, dass er kein Thema ist. Aber wir haben schon fünf Ausländer.» Wobei Gerüchten zufolge daran gearbeitet wird, einen dieser Fünf loszuwerden: Der vom SC Bern gekommene Aaron Gagnon gehört zu den ganz grossen Enttäuschungen und ist nicht der erhoffte Leitwolf. Am Freitag gegen Servette schien mit zwei Toren durch ihn endlich Besserung in Sicht, am Samstag beim Schlüsselspiel in Kloten war Gagnon dann wieder unsichtbar.